SPD fordert mobiles Bürgerbüro
Neuss. Die Neusser Stadtverwaltung sollte mit ihren Dienstleistungen durch „mobile Bürgersprechstunden“ künftig auch außerhalb des Rathauses präsent sein, lautet die Forderung der SPD-Fraktion. Sie hat das Thema deshalb mit einem Prüfauftrag auf die Tagesordnung des kommenden Hauptausschusses setzen lassen. „Wir wünschen uns, dass die Verwaltung in Zukunft ihre Dienste und Sprechstunden öfter „vor Ort“ anbietet und damit noch bürgernäher wird“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Arno Jansen.
Viele Verwaltungen in Deutschland böten mittlerweile Sprechzeiten mit ihren Dienstleistungen auch außerhalb der zentralen Verwaltungsgebäude an. Berlin etwa erleichtere unter dem Motto “Wir kommen Ihnen entgegen” seit fast zehn Jahren die Behördengänge für ältere Menschen, aber auch für Firmen mit „fliegenden Bürgerämtern“. Auch kleinere Städte wie etwa Bensheim, Frankenberg, Rödinghausen oder die Stadt Herne, die ungefähr gleich groß ist wie Neuss, kämen zu festen Zeit oder auf Abruf „nach vor Ort“, um außerhalb des Ratshauses präsent zu sein.
„Damit erreichen wir auch Menschen, die Ängste haben, Dienstgebäude zu betreten oder ihre Anliegen nicht so gut schriftlich vorbringen können“, begründet Arno Jansen die Initiative seiner Fraktion. Auch diejenigen, die nicht das Internet nutzen, um Verwaltungsdinge zu regeln, wären dann nicht mehr auf den Weg ins Bürgeramt angewiesen.
Rein technisch sieht Jansen dank der neuen Mobilfunknetze mit hoher Datenraten und Laptops mit Mobildruckern hierfür keine Hürden mehr. Sein Ratskollege Hartmut Rohmer sieht in dem Antrag auch die Möglichkeit, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken: „Je nach Situation vor Ort kann auch eine enge Kooperation mit der Polizei, dem Ordnungsamt oder den örtlichen Schiedsleuten sinnvoll sein.“
Arno Jansen schlägt vor, für das mobile Bürgeramt auch Veranstaltungen zu nutzen, die sowieso stattfinden, wie etwa Termine zur Fahrradkodierung oder örtliche Märkte.