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Hartz IV nur dank Ehrenamt armutsfest

In der Diskussion über die Tafel in Essen sagen wir: Das Engagement der Tafel-Mitarbeiter muss gewürdigt und die Hartz-IV-Sätze angehoben werden.

Ganz Deutschland diskutiert derzeit über die Entscheidung der Essener Tafel. Die hat eine Debatte über soziale Leistungen in Deutschland ausgelöst. „Zu wenig gewürdigt wurde meiner Ansicht nach das ehrenamtliche Engagement der vielen Tafel-Mitarbeiter“, kritisiert unser Stadtverbandsvorsitzender Sascha Karbowiak. „Die Mitarbeiter der Tafeln investieren viel Zeit, um bedürftigen Menschen das Leben zumindest ein Stück weit zu erleichtern“, sagt er. Bundesweit sind aktuellen Zahlen zufolge 1,5 Millionen Menschen auf die Unterstützung der Tafeln angewiesen. In Nordrhein-Westfalen sind – nach Aussage des Tafel-Landesvorsitzenden Wolfgang Weilerswist – knapp 200.000 Menschen bei den Tafeln registriert. Die Zahl der Asylbewerber, die das Angebot der Tafeln nutzen, ist mit 10.000 Menschen verhältnismäßig gering.

Altersarmut nimmt zu

„Mich besorgt, dass immer mehr ältere Menschen in Nordrhein-Westfalen auf das Angebot der Tafeln angewiesen sind“, sagt Karbowiak, der auch Mitglied im Neusser Sozialausschuss ist. Die Zahl der Rentner nimmt seit Jahren rapide zu, was nach Aussage des NRW-Landesverbandes der Tafeln insbesondere mit steigenden Mieten und Energiepreisen zusammenhängt. Aus diesem Grund fühlen wir uns in unseren Bemühungen bestätigt, permanent für die Schaffung von weiteren bezahlbaren Wohnungen zu arbeiten. „Bei jedem Neubauvorhaben setzen wir für uns für einen möglichst hohen Anteil an bezahlbaren Wohnraum ein, es wird allerdings noch einige Zeit dauern die Versäumnisse der CDU zu kompensieren“, sagt Sascha Karbowiak.

Die Bundesregierung in der Verantwortung

Karlheinz Kullick, der Vorsitzende des Neusser Sozialausschusses, sieht auch die Bundesregierung in der Verantwortung um weitere Maßnahmen diskutieren zu können, die bislang nicht im Koalitionsvertrag verabredet sind. „Die im Koalitionsvertrag versprochenen 150.000 öffentlich geförderten Arbeitsplätze und die Grundrente gegen Altersarmut sind ein Schritt in die richtige Richtung. Es muss jedoch auch eine Diskussion darüber erfolgen, die Regelsätze in Hartz IV und der Sozialhilfe auf ein bedarfsgerechtes und existenzsicherndes Niveau anzuheben“, so Kullick. Als „völlig daneben“ bezeichnet Kullick die Äußerungen des CDU-Spitzenpolitikers und designierten Gesundheitsministers Jens Spahn. „Ich glaube nicht, dass sich Herr Spahn mit seinem Gehalt in die Lage eines Hartz-IV-Empfängers versetzen kann“, so Kullick abschließend.

Wir besuchen die Tafel

Die Neusser SPD möchte die aktuellen Diskussionen allerdings auch zum Anlass nehmen, sich vor Ort über die Arbeit der Neusser Tafel informieren zu lassen. „Wir möchten aus erster Hand erfahren, wie die Neusser Tafel die aktuellen Diskussionen bewertet und ob es möglich ist, die Arbeit vor Ort besser zu unterstützen“, erläutern Karbowiak und Kullick.

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