fbpx

Wie viele Gewerbeflächen brauchen wir?

Mit Bürgern in Derikum und Elvekum haben wir über Verkehrsprobleme diskutiert - mit Gewerkschaften und Unternehmen über ihren Bedarf nach mehr Gewerbeflächen.

Wir haben mit unserer Veranstaltungsreihe „SPD Neuss im Dialog“ begonnen. Am Mittwoch sprachen Bürgermeister Reiner Breuer, IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz und der DGB-Kreisvorsitzende Udo Fischer über den Entwurf des neuen Flächennutzungsplans. Über 30 Gäste kamen und beteiligten sich auch an der lebhaften Diskussion.

„Ich hatte das Gefühl, die Gemeinsamkeiten überwiegen“, sagt unser Vorsitzender Sascha Karbowiak. Er fasst die einhellige Meinung so zusammen: „Wir waren uns einig, dass wir für die kommenden Jahre weitere Gewerbeflächen in Neuss benötigen. Denn wir müssen auch zukünftig ein starker Wirtschaftsstandort sein können. Darüber hinaus benötigen wir auch neue Flächen, um weitere bezahlbare Wohnungen für die Neusserinnen und Neusser bauen zu können.“

Was regelt der Flächennutzungsplan?

Bürgermeister Reiner Breuer erläuterte zunächst einmal die Aufgabe eines Flächennutzungsplanes. „Es geht dabei zunächst einmal darum, überhaupt das Potenzial für weitere Flächen auszuweisen. Das bedeutet nicht, dass dort tatsächlich gebaut wird. Denn jede mögliche Bebauung muss vorab durch den Stadtrat genehmigt werden.“

IHK will mehr Gewerbeflächen

Den größten Bedarf nach Gewerbeflächen artikulierte naturgemäß Jürgen Steinmetz. „Wir erwarten einen Gewerbeflächenbedarf in einer Größenordnung von 150 Hektar bis zum Jahr 2030“, sagte Steinmetz. Der IHK-Hauptgeschäftsführer verwies dafür auf die hohe Wirtschaftskraft der Unternehmen in Neuss. Diese leisten über die Gewerbesteuer einen wichtigen Beitrag zum städtischen Wohlstand. Steinmetz überraschte auch mit einer interessanten Analyse der städtischen Bodennutzung: „7,9 Prozent der Stadtfläche wird durch Sport- und Freizeitflächen belegt, der Anteil der Industrie- und Gewerbeflächen liegt aktuell lediglich bei 7,3 Prozent.“

Bündnis für gute Arbeit

Ähnlich argumentierte der DGB-Kreisvorsitzende Udo Fischer. „Für uns als DGB ist klar: Wir brauchen mehr gut bezahlte Arbeitsplätze. Bei zukünftigen Firmenansiedlungen würde ich mir allerdings wünschen, dass der Fokus deutlich stärker auf die Anzahl der zu schaffenden Arbeitsplätze gelegt wird.“

Der Bürgermeister, die IHK und der DGB forderten am Ende der Veranstaltung ein „Bündnis für gute Arbeit“, damit Neuss auch in den kommenden 20 Jahren ein starker Wirtschaftsort bleiben kann. Unser Fraktionsvorsitzender Arno Jansen, der die Diskussion moderierte, ist optimistisch, dass auch die anderen Fraktionen das Bündnis unterstützen werden: „Die Blockadehaltung im Rat bröckelt. Auch die CDU erkennt, dass Arbeitsplätze akut in Gefahr wären, wenn heimische Unternehmen und Interessenten von außerhalb keine neuen Gewerbeflächen in Neuss mehr zur Verfügung stünden.“

Im Dialog in Derikum

Bereits am Dienstagabend hatten Bürger aus dem Neusser Süden Gelegenheit, im Haus Derikum über die aktuelle Verkehrsbelastung und mögliche neue Gewerbegebiete zu diskutieren. Über 70 Anwohner nutzten die Gelegenheit. Wir haben alle Fragen und Anregungen der Bürger aufgenommen. Diese werden wir nun zeitnah prüfen und mit den jeweiligen Anwohnern in Kontakt bleiben. Mit dem planungspolitischen Sprecher Peter Ott, dem Derikumer Wahlkreisbetreuer Marcel Hoffmann, dem Stadtverordneten Ralph-Erich Hildebrandt und unserem Vorsitzendem Sascha Karbowiak waren wir als SPD prominent vertreten. „Unabhängig von der möglichen Ansiedlung neuer Gewerbeflächen müssen alle Beteiligten nach intelligenten Lösungen suchen. Insbesondere müssen wir den Gewerbeverkehr aus den Wohngebieten rauszuhalten. Das haben wir den Anwohnern versprochen“, sagt Sascha Karbowiak.

Diese Beiträge könnten Sie ebenfalls interessieren: 

Nach oben scrollen