Wer momentan den Neusser Hauptbahnhof in Richtung Neusser Furth verlässt, bekommt einen ungewohnten Einblick auf das Gelände der ehemaligen Schraubenfabrik Bauer & Schaurte. Bereits seit März laufen dort die Abrissarbeiten der Fabrik, in der einst die Inbus-Schraube erfunden wurde. 140 Jahre hat sie das Straßenbild an der Further Straße geprägt, bis sie 2016 endgültig stillgelegt wurde. In Zukunft soll dort unter dem Namen Inbusviertel ein modernes Wohnquartier entstehen.
„Natürlich stimmt uns das Verschwinden eines solchen traditionsreichen Neusser Unternehmens immer noch traurig, aber wir möchten jetzt die Chance nutzen, um auf dem über sechs Hektar großen das Beste für die Nordstadt herauszuholen“, erklärt unser Stadtverordneter Heinrich Thiel. Als SPD sehen wir dort insbesondere die Möglichkeit, weiteren dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Ein modernes, soziales und grünes Wohnviertel
Mindestens 100 neue Wohnungen sollen hier gebaut werden. Davon nach momentanem Stand mindestens 30 Prozent als bezahlbarer Wohnraum. Wir werden uns in den abschließenden Planungen aber für eine weitere Erhöhung dieser Quote einsetzen.
Aus dem Weißenberger Weg soll eine grüne Achse vom Hauptbahnhof in Richtung Weißenberg werden. Dieser öffentliche Park soll das Herz des Quartiers bilden und als Frischluftschneise dienen. „Die Furth ist schon jetzt der am dichtesten bebaute Stadtteil von Neuss, dementsprechend ist uns der Bau von Grünflächen innerhalb des neuen Viertel besonders wichtig“ betont Heinrich Thiel, der die Neusser Furth für uns seit vielen Jahren als direkt gewählter Stadtverordneter im Stadtrat vertritt.
Drumherum entstehen Büroflächen, zwei Hotels, zwei Kitas, Spielplätze, ein Supermarkt und eine Drogerie. Das alte Kesselhaus und die historische Halle mit dem Dach in Sägezahn-Optik bleiben stehen. Sie sollen später öffentlich zu nutzen sein.
Moderne Mobilität, klimafreundliche Energie
Darüber hinaus soll wird von Anfang an ein modernes Mobilitätskonzept mit Bike- und Carsharing-Angeboten mitentwickelt. Damit die Parkplätze für die zukünftigen Bewohner möglichst wenig Platz in Anspruch nehmen, sollen sie in einer Quartiersgarage geschaffen werden. Da das neue Wohngebiet durch seine Lage optimal an das Bus- und Bahnnetz angebunden ist, soll insbesondere an attraktiven Wegen für Fußgänger und Radfahrer gearbeitet werden.
Außerdem soll ein klimafreundliches Energiekonzept umgesetzt werden. Die Dächer sollen dafür begrünt und mit Solarzellen versehen werden. Weitere Bestandteile des Energiekonzeptes sind ein Nahwärmenetz und ein Blockheizkraftwerk. Geprüft werden muss noch, ob die Nutzung von Geothermie möglich ist.
Leider hat die CDU vor einigen Jahren einen Ankauf des Grundstücks durch die Stadt Neuss verhindert. Daher muss das Areal nun in Absprache mit dem Düsseldorfer Unternehmen Bema beplant werden, welches das Areal 2016 gekauft hat. „Wenn wir das Gelände selbst gekauft hätten, könnten wir auch ohne Abstimmung mit dem Investor deutlich mehr bezahlbare Wohnungen errichten“, erklärt Heinrich Thiel. Die Abrissarbeiten sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen sein. Im nächsten Jahr soll dann die Planungsphase beendet und der Bau gestartet werden.
Es wird wieder gebaut in Neuss
Das neue Viertel ist ein zentraler Baustein unserer Wohnungspolitik der letzten Jahre. Seit Reiner Breuer 2015 ins Neusser Rathaus eingezogen ist, arbeiten wir gemeinsam mit ihm daran, dringend benötigte bezahlbare Wohnungen zu bauen. Denn jeder zweite Neusser hätte über einen Wohnberechtigungsschein einen Anspruch auf eine bezahlbare Wohnung. In der Realität gibt es aber in unserer Stadt immer noch zu wenige bezahlbare Wohnungen, was auch an der verfehlten Wohnungsbaupolitik der CDU liegt. Nach dem Alexianer-Areal und dem Leuchtenberg-Gelände ist das Inbusviertel bereits das dritte Großprojekt innerhalb der vergangenen Jahre.
Unser Vorsitzender Sascha Karbowiak zeigt sich entschlossen: „Wir werden den Weg der letzten Jahre konsequent weiter gehen und uns bei allen Wohnprojekten dafür einsetzen, dass weitere bezahlbare Wohnungen für die Neusserinnen und Neusser geschaffen werden“, so Sascha Karbowiak.