In den vergangenen Jahren ist der Gänsebestand in ganz NRW deutlich gewachsen. Und wer im Sommer durch den Neusser Stadtpark, den Rosengarten oder das Jröne Meerke spaziert ist, weiß genau um das Gänseproblem in unserer Stadt. Auf allen Grünflächen tummelten sich zahlreiche Gänse und mit ihnen ihre Hinterlassenschaften. Insbesondere Kanada- und Nilgans haben sich in Neuss angesiedelt. Dabei handelt es sich um invasive Arten ohne natürliche Feinde. Und die sorgen für Konflikte und massive Verunreinigungen.
Ei-Entnahmen zeigen spürbare Erfolge
Gemeinsam mit den Grünen und UWG/Aktiv als unseren beiden Kooperationspartnern haben wir uns dafür eingesetzt, dass eine Bejagung der Gänse nur als “Ultima Ratio” durchgeführt werden soll. Darum haben wir ein sogenanntes Gänse-Management auf den Weg gebracht. Dabei werden Eier aus den Gelegen genommen, um die Gänsepopulation einzudämmen. Die Entnahme der Gänseeier wird von geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins „Notpfote Animal Rescue“ durchgeführt. „Von fünf bis sechs Eiern pro Gelege, werden immer zwei zurückgelassen, um das arttypische Verhalten der Gänse nicht zu stören“, erklärt unser umweltpolitischer Sprecher Marc Vanderfuhr. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter markieren die zwei verbleibenden, sodass bei späteren Kontrollen nachgelegte Eier direkt erkannt und eingesammelt werden können. Bislang wurden 64 Gänseeier eingesammelt. „Seitdem hat sich die Vermehrung der Gänse spürbar reduziert“, sagt Marc Vanderfuhr.
Ausweitung des Sammelgebietes
Die erfolgreichen Ei-Entnahmen sollen auch 2023 fortgesetzt werden. Das Gänse-Management der Stadt Neuss hatte bislang nur die Gelege der Kanadagans im Blick. Neben ihr sollen jetzt aber auch die Gelege der Nilgans als invasive Art kontrolliert und Eier entnommen werden. Die Stadt Neuss wartet derzeit auf den Rhein-Kreis Neuss, bei dem die entsprechende Untere Jagdbehörde die Genehmigung ausstellt. Abseits der bisherigen Sammelgebiete für Gänse-Eier, wurde mindestens ein weiteres Gelege am Nordkanal entdeckt. „Darum erweitert die Stadt das Sammelgebiet auf den Bereich vom Stadtgarten entlang des Nordkanals bis zur Rheydter Straße“, sagt Marc Vanderfuhr.
Weitere Maßnahmen gegen Gänseproblem
Neben dem Einsammeln der Eier, versucht die Stadtverwaltung auch mit weiteren Maßnahmen das Gänseproblem zu reduzieren. „Umfassende Uferbepflanzungen im Stadtgarten sind optisch schön, verhindern Unfallgefahren und sind natürlich auch ein Beitrag zum Gänse-Management“, erklärt Marc Vanderfuhr. Die Jungpflanzen werden anfangs durch Gitterkörbe geschützt, um ungestört wachsen zu können. Später bilden sie eine natürliche Barriere zwischen Gewässer und Ufer. Für das menschliche Auge schön und für die Gänse ein Störfaktor.