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Große Fortschritte bei Glasfaser-Ausbau in Neuss

Mit Telekom, Vodafone und Deutsche Glasfaser machen derzeit drei Anbieter Tempo beim Ausbau des Netzes in Neuss. Bis zu 50.000 Haushalte könnten so an das superschnelle Internet angeschlossen werden.

Der Glasfaser-Ausbau in Neuss macht derzeit einen echten Sprung. „Wir profitieren in Neuss derzeit von einem Investitions-Schub der Unternehmen“, sagt unser wirtschaftspolitischer Sprecher Heinrich Thiel. Mit Telekom, Vodafone und Deutscher Glasfaser machen derzeit drei Anbieter Tempo beim Ausbau des Netzes in Neuss. Über 50.000 Haushalte werden in dem Zusammenhang an die Zukunftstechnik angeschlossen.

„Grundsätzlich ist der Glasfaserausbau in Deutschland privatrechtlich organisiert“, sagt Heinrich Thiel. Bürgermeister Reiner Breuer und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben jedoch immer wieder Gespräche mit Telekommunikations-Unternehmen geführt. „Das war offenbar erfolgreich“, sagt Heinrich Thiel. Alle derzeitigen Projekte sind sogenannte FTTH-Projekte. Dabei wird Glasfaser bis in die Wohnung (Fiber to the Home) gelegt. „Bei einer Glasfaserleitung werden Daten mittels Lichtwellen übertragen, weshalb Glasfaser als unschlagbar schnell und höchst stabil gilt“, sagt Heinrich Thiel. Seiner Ansicht nach ist das „die Technik der Zukunft“.

Vodafone-Allianz OXG: 28.000 Haushalte

Den größten Anteil am derzeitigen Ausbau des Glasfaser-Netzes in Neuss hat die Firma OXG Glasfaser, ein Joint Venture von Vodafone und Altice. Die Bagger von OXG rollen bereits in Reuschenberg. Rund 28.000 Haushalte und Unternehmen will das Unternehmen in den kommenden Monaten an das Glasfaser-Netz anschließen. Dazu gehören Weckhoven, Erfttal, Pomona, Holzheim, Furth-Nord, Innenstadt, Stadionviertel und Grimlinghausen.

Das Legen des Anschlusses soll dabei immer kostenfrei erfolgen. „Anwohnerinnen und Anwohner müssen die Arbeiten also lediglich gestatten“, erklärt Heinrich Thiel. Sie können dann später frei entscheiden, ob sie einen Internet-Vertrag unterschreiben. Dabei können auch andere Firmen als Vodafone Partner sein. Die Vermarktung der Anschlüsse soll laut OXG im Jahr 2024 starten. Die Anwohner der Stadtteile werden derzeit mit einer Broschüre informiert. „Ich würde diese Chance auf jeden Fall wahrnehmen“, sagt Thiel.

Deutsche Telekom: 16.000 Haushalte

Bereits seit April 2022 ist bekannt, dass die Deutsche Telekom drei Gebiete in Neuss mit Glasfaser versorgen möchte. So sollen auf der Neusser Furth rund 8.700 Haushalte und Unternehmensstandorte angeschlossen werden. Auch in Norf (3.000 Anschlüsse) und im Dreikönigenviertel (4.400 Anschlüsse) ist die Telekom unterwegs.

Noch bis zum 31. Dezember können sich Eigentümerinnen und Eigentümer für einen Hausanschluss entscheiden. Dann entfallen auch die Kosten für den Hausanschluss, die sonst bei 799,95 Euro liegen. Teilweise ist dafür allerdings der Abschluss eines Glasfasertarifs bei der Telekom erforderlich. „Die Anwohnerinnen und Anwohner sollten auf jeden Fall prüfen, unter welchen Konditionen sie bei diesem Ausbau mitmachen können“, sagt Heinrich Thiel.

Deutsche Glasfaser: Bis zu 9.000 Haushalte

Auch die Deutsche Glasfaser (DG) arbeitet derzeit daran, ihr Netz in Neuss weiter auszubauen. Das Unternehmen versorgt Stadtteile jedoch nur, wenn eine Mindestanzahl an Bürgerinnen und Bürgern einen Vorvertrag über die spätere tatsächliche Nutzung unterschreiben. Entsprechende Abfragen wurden im Bereich Vogelsang, Bolssiedlung und Furth (2.890 Haushalte) in Allerheiligen, Rosellerheide und Neuenbaum (3.765 Haushalte) und in Gnadental, Erfttal und Derikum (3.180 Haushalte) gestartet.

Bereits im Juli hat die Deutsche Glasfaser mitgeteilt, dass das Glasfasernetz in den Stadtteilen Allerheiligen, Rosellerheide und Neuenbaum nun ausgebaut wird. Bei der Nachfragebündelung haben sich mehr als 33 Prozent der Bürger für einen Glasfaseranschluss entschieden.

Die Nachfragebündelung für Vogelsang Bolssiedlung und Furth ist am 19. August ausgelaufen. Die DG hat uns auf nachfrage mitgeteilt, dass die Nachfragebündelung erfolgreich war und das Gebiet nun ausgebaut wird.

Für das Gebiet Gnadental, Erfttal und Derikum wurde bis zum 4. September gesammelt. Die Deutsche Glasfaser hat uns auf Nachfrage mitgeteilt, dass in Gnadental und Erfttal zu wenige Rückmeldungen erfolgt sind und daher kein Ausbau vorgenommen wird. Für Derikum wurde die Nachfragebündelung noch bis zum 30. September verlängert, da nohc die Chance bstand, die erforderliche Quote zu erreichen. Die letzten Rückmeldungen werden gerade von der DG ausgewertet.

Über 98 Prozent mit mindestens 100 Mbit/s

Grundsätzlich ist Neuss bereits gut an schnelles Internet angebunden. Im Detail können alle Bürgerinnen und Bürger die Verfügbarkeit von schnellem Internet im Breitband-Atlas nachschauen. Demnach sind über 98 Prozent der Haushalte in Neuss bereits mit mindestens 100 Mbit/s ans Internet angebunden. Dort liegt ein Glasfaser-Kabel also zumindest bis zum Verteilerkasten. Teilweise verhindert allerdings eine langsame Telefon-Leitung oder die ringförmig verlegte Kabel-Leitung im Gebäude, dass diese Bandbreite auch tatsächlich bei den Neusserinnen und Neussern ankommt. „Da müssen die Gebäude-Eigentümer dann nachbessern“, erläutert Heinrich Thiel.

Rund 10 Prozent des Stadtgebiets sind zudem bereits bis in die Wohnung (FTTH) über Glasfaser an das Internet angeschlossen. Die Stadt hat alle Neusser Schulen an das Glasfaser-Netz angebunden. Zudem gibt es bereits umgesetzte FTTH-Anschlüsse der Deutschen Glasfaser in Allerheiligen, Elvekum, Hoisten, Grefrath, Uedesheim, Speck, Wehl, Helpenstein, Schlicherum, Bettikum, Lanzerath, Röckrath und dem Gewerbegebiet Derikum.

Hoffnungsschimmer für letzte weiße Flecken

Über die schlechteste Internetanbindung verfügt derzeit das Rheinparkcenter. Doch auch da gibt es nun einen Hoffnungsschimmer, wie unser Stadtverordneter Michael Ziege berichtet. „Das Unternehmen 1&1 hat offenbar zumindest einen Verteilerkasten angeschlossen“, sagt Michael Ziege. Dadurch könnte künftig im Optimalfall eine Bandbreite von bis zu 100 Mbit/s erreicht werden.

Zudem wirbt auch die Deutsche Telekom derzeit bei den Anwohnerinnen und Anwohnern der Görlitzer Straße für Verträge mit höherer Bandbreite. „Ich habe wegen des schlechten Internet-Anschlusses des Rheinparkcenters immer wieder bei der Stadt angefragt“, sagt Michael Ziege. Deswegen freut er sich sich, dass es nun zumindest eine Verbesserung der Situation gibt.

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