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Über 6.000 gegen Rechtsextremismus

Neuss hat am Sonntag ein starkes Zeichen gesetzt. Der Münsterplatz und der Freithof waren dicht gefüllt mit Demonstranten, weil so viele Menschen dem Aufruf des überparteilichen Bündnisses gefolgt sind.

Bundesweit gehen gerade viele Menschen in unserem Land auf die Straße: Gegen Rechtsextremismus, für Demokratie und Vielfalt! Auch Neuss hat am Sonntag ein starkes Zeichen gesetzt. Über 6.000 Menschen waren auf dem Münsterplatz und dem Freithof. Aufgerufen hatte zu der Kundgebung ein von uns initiiertes Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Glaubensgemeinschaften, Jugend- und Sozialverbänden, den Schützen, dem Stadtsportverband und der Augustinus-Gruppe.

Reiner Breuer: „Demokratie braucht Demokraten“

Erster Redner bei der Kundgebung war unser Bürgermeister Reiner Breuer. Er ging auf den Auslöser der Kundgebung ein: Die Enthüllung des Recherche-Portals Correctiv über ein Geheimtreffen von AfD und Rechtsextremisten. Dort wurden Pläne zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland – darunter auch Menschen mit deutschem Pass – geschmiedet. „Was für ein menschenunwürdiger Abgrund hat sich uns hier aufgetan?!“, so Reiner Breuer.

Im Mittelpunkt seiner Rede stand ein Zitat von Friedrich Ebert: Demokratie braucht Demokraten. Und so appellierte Reiner Breuer an die Menschen: „Ich setze auf Sie, dass wir über diesen Tag hinaus bei jeder Gelegenheit deutlich machen, dass unsere wehrhafte Neusser Stadtgesellschaft diese Demokratie verteidigt und entschieden gegen Rechtsextremismus aufsteht!“

Hier gibt es die Rede von Reiner Breuer zum Nachlesen.

Gedenken an den Holocaust

Nachdem Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sehr persönlich über die friedenstiftende europäische Einigung gesprochen hatte, erinnerte Bert Römgens als Direktor der jüdischen Gemeinde an den Gedenktag für die Opfer des Holocaust. „Ein Menschenleben lang trennt uns von dem schwärzesten und brutalsten Kapitel in der deutschen Geschichte“, so Bert Römgens. Der Holocaust habe nicht mit dem Bau von Gaskammern begonnen, sondern damit Menschen auszugrenzen und nicht respektvoll zu behandeln. Zum AfD-Geheimtreffen sagte Römgens: „Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir wach werden müssen.“

Zum Abschluss gab Integrationsmentorin Bouchra El Maazi noch den Blick einer Frau mit Migrationsgeschichte auf. „Ich bin Gastarbeiterkind, Ausländerin, Frau mit Migrationsgeschichte, Muslima. Und immer wissen die anderen besser, wer ich bin und zwängen mich und andere in vorgefertigte Korsetts um über uns zu urteilen, uns zu verurteilen“, so El Maazi. Und sie schloss mit dem Appell: „Lasst uns laut und stark sein, um die Geschichte in Deutschland nicht wieder holen zu lassen. Denn wir sind alle Deutschland.“

Hier gibt es die Rede von Bert Römgens zum Nachlesen.
Hier gibt es die Rede von Bouchra El Maazi zum Nachlesen.

Buntes Publikum, positive Stimmung

Besonders gut gefallen hat uns die sehr positive und friedliche Stimmung der Kundgebung. Viele Menschen haben ihre Meinung mit bunten und kreativen Schildern zum Ausdruck gebracht. Musikalisch untermalt wurde das Ganze von Clara Krum. Die Kunstförderpreisträgerin und ihr Band-Mitglied Amadeus Sektas sorgten mit Songs von Clara Krum, Madsen, den Ärzten und John Lennon für den perfekten Demo-Soundtrack.

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