Alte Ascheplätze, kaputte Beläge, stehendes Wasser bei Starkregen – immer wieder melden Neusser Sportvereine Mängel an städtischen Sportanlagen. So zum Beispiel in Grefrath, Weckhoven und Rosellen oder auch bei unseren Dialogveranstaltungen in Grimlinghausen und Erfttal. Die Wunschliste der Vereine ist lang und gut nachvollziehbar. Deshalb arbeiten wir beharrlich daran, die Weichen für die städtischen Sportanlagen neu zu stellen. „Im Haushalt stehen auf Antrag von uns als SPD ab 2025 jedes Jahre eine Million Euro für Investitionen in die Neusser Sportanlagen“, erklärt unser sportpolitischer Sprecher Dietmar Dahmen.
Wie genau das Geld verwendet wird, muss nun noch im Detail entschieden werden. Dazu arbeiten wir gerade an einem Antrag für den Sportausschuss. Einen ersten Entwurf dafür haben wir schon vor einiger Zeit der Neusser CDU geschickt. Unser Ziel ist es, zwischen den beiden großen Parteien in Neuss eine Einigung zu finden. Die anderen Fraktionen waren leider schon im Juni gegen eine Lösung.
Welche Anlagen sollen zuerst ertüchtigt werden?
So nachvollziehbar die Wünsche der Sportvereine sind, so begrenzt sind auch Kapazitäten und Ressourcen der Stadt. „Darum braucht es klare und transparente Kriterien, um zu entscheiden, in welcher Reihenfolge die städtischen Sportanlagen ertüchtigt werden“, erklärt Dietmar Dahmen. Denkbar sind dafür Faktoren wie zum Beispiel Auslastung, Sanierungsbedarf und sozialräumliche Aspekte vor Ort. Diese Kriterien sollen gemeinsam mit der Stadtverwaltung und dem Stadtsportverband erarbeitet werden. Anhand dieser Kriterien soll die Verwaltung dann auch die altersbedingte Erneuerung der Kunststoffbeläge auf den Anlagen in Weißenberg, Rosellen und Hoisten vorbereiten. Die nötigen finanziellen Mittel wollen wir in den Haushalt einstellen und weitere Sanierungen in der mittleren Finanzplanung berücksichtigen. Der Belag auf Kunstrasenplätzen muss beispielsweise alle 15 Jahre erneuert werden.
Kunstrasen mit Eigenbeteiligung
Grundsätzlich halten wir daran fest, die bereits etablierten Sport- und Fußballzentren besonders zu fördern. Darüber hinaus wollen wir aber auch den Bau von weiteren Kunstrasenplätzen ermöglichen. Voraussetzung muss aber sein, dass ein sportfachlicher Bedarf besteht und die Vereine sich an der Finanzierung beteiligen. Denkbar wären beispielsweise eine Eigenbeteiligung oder die Bereitstellung von Teilflächen für Wohnraum oder soziale Einrichtungen. Entsprechende Vereinbarungen soll die Verwaltung beispielsweise mit den Vereinen auf den Bezirkssportanlagen und Rosellen und Weckhoven treffen.
Auf den Bezirkssportanlagen in Weißenberg, im Jahnstadion, auf der Ludwig-Wolker-Anlage und in Grefrath ist es denkbar dass die Vereine und eventuelle Sponsoren die Schaffung weiterer Kunstrasenplätze vorantreiben. Gemeinsam mit ihnen soll die Stadt prüfen, ob die Schaffung weiterer Kunstrasenplätze unter Eigenbeteiligung oder Abgabe von Teilflächen dort eine Option ist. Für das Jahnstadion gibt es beispielsweise schon Sponsoren, die für die Umwandlung des in die Jahre gekommenen Ascheplatzes einen großen Geldbetrag spenden möchten.
Wie geht’s weiter in Erfttal und Grimlinghausen?
In Erfttal könnte ein neues Kinder- und Jugendsportzentrum mit vielen modernen Sport- und Freizeitangeboten entstehen. Ein entsprechendes Konzept liegt in groben Zügen vor. Denkbar wären beispielsweise Angebote wie ein Multifunktionsfeld, eine Calisthenicsanlage oder andere Angebote.
In Grimlinghausen liegen bereits einige Ideen auf dem Tisch, was vor Ort möglich wäre. Der Bezirksausschuss hat sich bereits damit befasst. Es soll es eine gesonderte Bürgerversammlung geben, sobald Kostenschätzungen und seriöse Zeitpläne vorliegen. „Auf der Grundlage sollen die Bürgerinnen und Bürger dann aktiv in die Weiterentwicklung der Ideen und somit in die Modernisierung ihres Stadtteils eingebunden werden“, erklärt Dietmar Dahmen abschließend.