Online-Plattform gegen Leerstand in der Innenstadt 

Die Stadt Neuss setzt auf eine neue Online-Plattform, um dem Leerstand in der Innenstadt gezielt entgegenzuwirken. Sie vernetzt Vermieter und Interessenten direkt miteinander. So funktioniert das Konzept. 

Die Stadt Neuss geht aktiv gegen Leerstand in der Innenstadt oder zu viele „Billigläden” vor und hat dafür die Online-Plattform „Cityflächen“ gestartet. Ziel ist es, Anbieter leerstehender oder bald frei werdender Ladenlokale schnell und direkt mit potenziellen Mietern und Interessenten zu vernetzen – ganz ohne Anmeldung und kostenlos. Die Plattform funktioniert wie ein Dating-Portal: Anbieter stellen über den „Leerstandsmelder“ ihr Objekt ein, Suchende nutzen den „Gesuchsmelder“. Ein Abgleich im Hintergrund sucht passende Angebote. Bei einem „Match“ informiert das System automatisch die Stadt Neuss. Diese leitet dann den Kontakt weiter, die Verhandlungen führen Anbieter und Interessenten anschließend selbst.  

„Die Stadt Neuss agiert also als Vermittler und erleichtert es passende Vermieter und Interessenten miteinander zu vernetzen“, erklärt unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender Michael Ziege. In der Stadt Dormagen und anderen Städten wurden mit der neuen Online-Plattform bereits gute Erfahrungen gemacht. „In mehreren Fällen hätten Vermieter beispielsweise nicht an ein Nagelstudio  oder einen weiteren Handyladen vermietet, wenn sie gewusst hätten dass auch für die Innenstadt deutlich attraktivere Interessenten ein passendes Ladenlokal suchen”, sagt Michael Ziege. 

Fokus auf direkte Vermittlung 

Nach dem Aus von Galeria Kaufhof im Sommer 2023 stieg die Leerstandsquote in der Neusser Innenstadt von fünf auf sieben Prozent – was NRW-weit immer noch ein relativ guter Wert ist. Damit dieser Wert dennoch nicht weiter steigt, hat die Stadt Neuss mit Neuss-Marketing ihr Leerstandsmanagement deutlich ausgeweitet und professionalisiert. „Cityflächen“ ergänzt bestehende Angebote wie das Gewerbeflächenmanagement der städtischen Wirtschaftsförderung, das bislang vor allem über ImmoScout lief. Parallel gibt es jetzt auch in regelmäßigen Abständen Gesprächsabende der Stadt Neuss mit Innenstadt-Akteuren und Vermietern, um ein gemeinsames Vorgehen zur Stärkung der Neusser Innenstadt abzustimmen. 

Weitblick statt Leerstand 

Das Portal soll über Neuss hinaus wirken: Bereits jetzt kooperieren unsere Nachbarstädte Dormagen und Grevenbroich. Wer in Neuss nicht fündig wird, kann sich über das Portal Angebote in den Nachbarstädten anzeigen lassen. Zusätzlich liefert „Cityflächen“ Kennzahlen zu Mieten, Kaufkraft und Bevölkerungsentwicklung. Aktuell sind drei Objekte öffentlich gelistet, weitere folgen aus einer Bestandserhebung. Zudem läuft eine Umfrage zu möglichen Nachnutzungen großer Leerstandsimmobilien – Ergebnisse werden Ende Oktober erwartet. Und auch die Arbeit an der Nachnutzung des leerstehenden Kaufhof-Gebäudes soll weitere Frequenz in die Neusser Innenstadt bringen. 

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