Mitten im ersten Corona-Lockdown ist im vergangenen Jahr eine gute Nachricht untergegangen: Die Luft in Neuss wird besser. Über das Jahr 2019 wurde erstmal an keiner der drei Messtellen in Neuss der Grenzwert für Stickstoffdioxid überschritten. „Das zeigt: Die Maßnahmen, die wir im Umweltausschuss ergriffen haben, zeigen Wirkung“, sagt unser umweltpolitischer Sprecher Marc Vanderfuhr. Die Luft in der Innenstadt werde besser und ein Diesel-Fahrverbot sei damit endgültig vom Tisch.
Werte im Jahr 2020 nochmal stark gesunken
Inzwischen hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) die Daten aus dem vergangenen Jahr veröffentlicht. Dabei setzt sich der Trend fort. Inzwischen wird der Grenzwert in Neuss deutlich unterschritten. Laut LANUV ist dabei nur eine Minderung von rund 1 µg/m³ auf die Corona-Lockdowns zurückzuführen. „Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass wir jetzt den Luftreinhalteplan aufheben“, betont Marc Vanderfuhr. Die Maßnahmen werden fortgeführt. Auch die Mess-Stationen sollen weiter betrieben werden.
Was sind eigentlich Stickstoffoxide?
Stickstoffoxide entstehen bei Verbrennungsprozessen. In Ballungsgebieten ist der Straßenverkehr die bedeutendste Stickstoffoxid-Quelle, wobei der größte Anteil aus Diesel-Bussen und -PKW stammt. Daher gilt ein EU-weiter Jahresgrenzwert von 40 µg/m³. Daher hat die Stadt 2010 ihren ersten Luftreinhalteplan aufgestellt. Bürgermeister Reiner Breuer hat im Frühjahr 2018 einen Plan mit zusätzlichen Maßnahmen vorgelegt. Seitdem konnten die Werte deutlich gesenkt werden.
Feinstaub weiterhin kein Problem
Wesentlich gesundheitsschädlicher als Stickstoffdioxid ist Feinstaub. Er führt zu einer großen Zahl an akuten und chronischen Gesundheitseffekten, von Auswirkungen auf den Atemtrakt, das Herz-Kreislaufsystem, den Stoffwechsel bis hin zu einer erhöhten Sterblichkeit. Die Feinstaub-Grenzwert können in Neuss zum Glück schon seit 2006 eingehalten werden. Daran hat sich nach Auskunft des LANUV auch im Jahr 2020 nichts dran geändert.