Die Neusser Politik diskutiert seit vielen Jahren über die zukünftige Entwicklung des Baggersee am Blankenwasser. Wir haben dem Thema jetzt neuen Schwung verliehen. Unsere Fraktion hat einen Antrag erarbeitet, der bereits in der kommenden Ratssitzung am 29. Juni beraten werden soll. „Wir möchten den See zu einem öffentlich-zugänglichen Erholungs- und Freizeitareal weiterentwickeln“, erläutert unser Vorsitzender Sascha Karbowiak. Nach unseren Vorstellungen soll die Verwaltung beauftragt werden, gemeinsam mit den Eigentümern des Grundstücks ein Konzept für die Entwicklung der Wasser- und Uferflächen des Baggersees zu entwickeln. Mögliches Vorbild könnte etwa der Straberger See in Dormagen sein. In dieses Konzept sollen auch die Pläne eines Eigentümers einfließen, der vor einiger Zeit bereits die Errichtung einer Wasserski-Anlage und einer Gastronomie vorgeschlagen hat.
Kiesgrube am Standort halten
Darüber hinaus möchten wir die bei Jugendlichen beliebte Eventlocation „Kiesgrube“ in die Konzepterstellung mit einbeziehen, um sie langfristig am Standort erhalten zu können. Dort finden an mehreren Wochenenden Veranstaltungen statt, die auch von vielen Jugendlichen aus dem Umland besucht werden. Diese Feten sorgen allerdings nicht selten für ein mittleres Verkehrschaos auf den umliegenden Straßen. „Wir sind glücklich, so eine Szene-Location in Neuss zu haben und wollen sie auch hier halten“, sagt Karbowiak. „Gleichzeitig brauchen wir aber kreative Ideen, um die Verkehrssituation zu verbessern.“
Das Badeverbot ist nicht durchsetzbar
Zuletzt ist der Baggersee Mitte April nach dem tragischen Tod eines 18-Jährigen in die mediale Aufmerksamkeit gerückt. Der Jugendliche hatte dort – wie viele Andere auch – trotz des bestehenden Verbotes gebadet. „Wenn wir das gefährliche unbeaufsichtigte Schwimmen im See nicht verhindern können, sollten wir stattdessen einen beaufsichtigten Abschnitt entwickeln“, sagt unser planungspolitischer Sprecher Peter Ott, der sich gemeinsam mit seinem Ortsverein Neuss-Süd seit vielen Jahren mit dem Baggersee beschäftigt. „Ein Badesee mit Sport- und Freizeitangeboten wäre aus meiner Sicht eine Bereicherung für die Neusser“, so Ott abschließend.