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Kultur für gesundheitlich Benachteiligte

Wir wollen das Angebot der Neusser Kultureinrichtungen stärker für Seniorinnen und Senioren, sowie gesundheitlich Benachteiligte öffnen.

Wir wollen das Angebot der Neusser Kultureinrichtungen stärker für Seniorinnen und Senioren, sowie gesundheitlich Benachteiligte öffnen. Zwar richtet sich das vielfältige Programm der Kulturinstitute schon heute an viele verschiedene Zielgruppen der Bevölkerung, im Schwerpunkt jedoch an aktive und gesunde Kulturinteressierte.

„Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass für Menschen mit demenziellen Veränderungen Museen als sozialer und kultureller Erfahrungsraum besonders gut geeignet sind“, sagt unser kulturpolitischer Sprecher Hartmut Rohmer. „Die ästhetischen Qualitäten von Kunst werden nicht in erster Linie kognitiv und sprachlich, sondern vor allem über das sinnliche und emotionale Erleben vermittelt“, sagt er.

Dem hat das Clemens Sels Museum Neuss bereits Rechnung getragen, indem sich speziell geschultes Personal Zeit für die Besucher nimmt und ganz gezielt auf deren Bedürfnisse eingeht. Auf Antrag der SPD-Ratsfraktion sind in den letzten Haushaltsberatungen die Mittel des Museums für diese Aufgabe erhöht worden.

Kooperation mit dem Memory-Zentrum

Zur Vermittlung von bildender Kunst an Menschen mit Demenz sind das Clemens Sels Museum und das St. Augustinus Memory Zentrum eine erfolgversprechende Kooperation eingegangen. Den Rahmen dafür bietet das vom Memory-Zentrum 2016 gestartete Projekt „Kultursalon“. Dabei besucht jeweils eine kleine Gruppe von Bewohnern zusammen mit Angehörigen und Begleitern das Museum. Nach einer auflockernden Einführung beginnt dann eine Museumspädagogin einen interaktiven Dialog mit der Gruppe, in dem über ein extra ausgewähltes Kunstobjekt gesprochen wird.

Wie läuft so ein Museums-Besuch ab?

Gemeinsam mit dem Kulturausschussvorsitzenden Michael Ziege hat Hartmut Rohmer an einem solchen Museumsbesuch teilgenommen. Dafür hatte die Museumspädagogin aus der Sammlung das Frauengemälde „Die Marquise“ von James Ensor ausgewählt. Die Teilnehmer sollten darin abgebildete Gegenstände identifizieren und aus einem Museumkoffer entsprechende Utensilien dem Gemälde zuordnen. „Wir waren beeindruckt von dem ernsthaften und zugleich fröhlichen Mitwirken aller Gruppenmitglieder“, sagt Michael Ziege. Hartmut Rohmer ergänzt: „Die SPD sieht sich durch den Besuch in ihrer Auffassung bestärkt, gesundheitlich Benachteiligte noch intensiver in das Kulturleben unserer Stadt einzubeziehen.“

Alten- und Pflegeeinrichtungen müssen mitmachen

Ziege und Rohmer wünschen sich, dass auch Alten- und Pflegeeinrichtungen dem guten Beispiel des Memory-Zentrums folgen. „Gut wäre, wenn mehr Einrichtungen ihre Bewohner an Kunst und Kultur in Neuss teilhaben lassen und dadurch deren Leben bereichern“, sagt Michael Ziege. In der Regel finden die speziellen Veranstaltungen für Menschen mit Demenz in den Räumen des Clemens Sels Museums statt. Das Museum ist aber nach Absprache auch bereit, mit seinen Exponaten in die Einrichtungen zu kommen.

 

Foto: Stadt Neuss

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