In Neuss wird der Einsatz des Unkrautvernichters Glyphosat bald ein Ende finden. Der Stadtrat hat am Freitag einen entsprechenden Beschluss gefasst. „Glyphosathaltige Herbizide sind nachweißlich schlecht für unser Ökosystem“, sagt unser umweltpolitischer Sprecher Michael Ziege. „Zusammen mit UWG und Linken haben wir dafür gekämpft, nachhaltige Landwirtschaft zu fördern und Neuss zu einem Vorreiter in Deutschland zu machen.“
Rund 800 Pachtverträge sind betroffen
Beim Abschluss von neuen Pachtverträgen, aber auch bei Vertragsverlängerungen und -änderungen wird die Stadt ab sofort ein Einsatzverbot von glyphosathaltigen Herbiziden vereinbaren. Auch in der Kleingartenverordnung soll das Verbot aufgenommen werden. Diese gilt für die rund 1.500 Schrebergärtner in Neuss. Die Stadt selbst geht schon länger mit gutem Beispiel voran und verzichtet bei der Grünpflege auf städtischen Grundstücken auf Glyphosat. Dabei bleibt es natürlich. Außerdem wird die Verwaltung prüfen, inwieweit Anreize zur Anlegung von Blühstreifen geschaffen werden können. So soll die Insektenvielfalt gefördert werden.
Die Grünen mussten erst überzeugt werden
Die oben genannten Maßnahmen wurden im Stadtrat heiß diskutiert. Denn noch im Hauptausschuss Ende Januar war das Glyphosatverbot mit Stimmen von CDU, FDP, AfD und Grünen stark verwässert worden. „Insbesondere die Haltung der Grünen dazu war erschreckend“, sagt Michael Ziege. „Ich dachte immer, dass Insektenschutz und nachhaltige Landwirtschaft für die Kollegen wichtige Anliegen sind.“ Ziege war es, der im Stadtrat für die SPD erneut die deutliche Ausweitung des Glyphosatverbots beantragte. Nach intensiver Debatte beantragten die Grünen eine Sitzungsunterbrechung. Danach änderten CDU und Grüne ihre Meinung zu dem Thema. Somit stimmte letztlich eine breite Mehrheit für das Glyphosatverbot.
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