Der Wind weht Arno Jansen um die Ohren. Auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle in Düsseldorf, fährt unser Fraktionsvorsitzender mit dem Rad bis in die Neusser Innenstadt, um von dort mit der Straßenbahn weiter in Richtung Düsseldorf zu fahren. „An den wärmeren Tagen ist es unproblematisch mit dem Rad bis Düsseldorf durchzufahren. Bei schlechtem Wetter steige ich aber gerne in die Straßenbahn um.“ Aus diesem Grund hat sich Jansen vor einiger Zeit zusätzlich ein platzsparendes Faltrad angeschafft. Dieses lässt sich besser in der Straßenbahn transportieren. Für viele Pendlerinnen und Pendler wäre es allerdings praktischer, wenn sie ihr Fahrrad sicher und geschützt direkt an der Neusser Stadthalle abstellen könnten. Bereits seit Mai 2017 ist daher dort auch die Aufstellung von Fahrradboxen geplant. Eine Realisierung lässt bislang allerdings auf sich warten. Darum haben wir einen umfangreichen Antrag auf den Weg gebracht, der zum Ziel hat, die Anzahl der Radabstellboxen in Neuss deutlich zu erhöhen. Hierdurch soll das Radfahren in Neuss attraktiver werden, damit mehr Menschen das Rad im Alltag nutzen.
Stärkung des Radverkehrs gewünscht
Viele Besucher unserer Veranstaltung „SPD Neuss im Dialog“ haben sich eine attraktivere Radverkehrsinfrastruktur gewünscht. So haben wir Ende Oktober mit mehr als 80 Neusserinnen und Neussern an Vorschlägen für die „Mobilität in der Stadt der Zukunft“ gearbeitet. Entstanden ist dabei ein umfangreiches Positionspapier. Dieses setzen wir nun Stück für Stück mit konkreten Anträgen um. Mit unserem Antrag zu den Fahrradboxen, kann der Planungsausschuss der Stadt Neuss bereits in seiner nächsten Sitzung erste Maßnahmen für die Stärkung des Radverkehrs auf den Weg bringen.
Fahrradboxen für Pendler und Anwohner
In einem ersten Schritt sollen Fahrradboxen für Pendler an stark frequentierten Bus- und Bahnhaltestellen geprüft werden. Außerdem soll geprüft werden, wo „Anwohner-Fahrradboxen“ zur Vermietung errichtet werden können. Dazu bietet sich beispielsweise die Drususallee gut an. Hier leiden die Anwohner der zum Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Jugendstilhäuser unter dem Mangel an geeigneten Stellplätzen. „In den engen Hausfluren ein oder gar mehrere Räder abzustellen ist dort einfach nicht möglich“, sagt Marita Richter. Unsere Stadtverordnete wurde von mehreren Anwohnern der Drususallee kontaktiert und hat sofort ihre Unterstützung zugesagt.
Krefeld realisiert 172 Fahrradboxen
„Zu einer leistungsfähigen Radfahrinfrastruktur gehört für Pendler und insbesondere für die Bewohner der Innenstadt die Möglichkeit, ihre Fahrräder bequem und sicher abstellen zu können“, so Jansen. Dies bestätigt auch der jüngste ADFC-Fahrradklima-Test. Bei diesem hat die Stadt Neuss bei der Einzelbewertung für die Abstellanlagen eine eher mäßige 4.0 Bewertung erhalten. Umliegende Städte wie Mönchengladbach oder Krefeld sind da bereits sehr viel besser aufgestellt. In beiden Städten erfolgt die Aufstellung der Fahrradboxen über ein gemeinsames Projekt mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr sowie Fördermitteln vom Bund. Die Stadt Krefeld realisiert damit an 12 Haltestellen des ÖPNV insgesamt 172 Fahrradboxen.
Die Stadt Neuss soll nun, allein oder mit geeigneten Partnern, ein entsprechendes Konzept entwickeln und in den genannten Bereichen Fahrradboxen installieren.
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Unser Antrag zu den Fahrradboxen (PDF) in Neuss.