Die Stadt Neuss soll Wohngemeinschaften und Wohnprojekte zukünftig deutlich stärker fördern und unterstützen dürfen. Diesen Beschluss hat der Sozialausschuss der Stadt Neuss am Mittwoch in seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl mit überwältigender Mehrheit gefasst. „Damit wird eine langjährige Forderung der SPD Neuss doch noch auf den Weg gebracht“, erklärt unserer stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Claudia Föhr.
SPD-Antrag aus 2018 bringt Thema nach vorne
Als SPD Neuss hatten wir bereits im März 2018 im Stadtrat beantragt, ein Konzept zur Förderung von Wohngemeinschaften zu entwickeln. Insbesondere die CDU hatte damals leider Bedenken angemeldet. Sie wollte unsere Initiative zunächst einmal in einer Arbeitsgruppe mit Vertretern aller Parteien diskutieren. „Hierdurch haben wir zwar viel Zeit verloren, im Ergebnis stützen aber alle Parteien unsere damalige Forderung“, erklärt unser Stadtverordnete Hakan Temel, der für uns in der Arbeitsgruppe mitgearbeitet hat.
Bewohner sollen sich gegenseitig unterstützen
Die Grundidee der Wohngemeinschaften ist leicht zu erklären: Bewohnern eines solchen Projektes stehen neben eigenen Räumlichkeiten zusätzlich auch Gemeinschaftsräume zur Verfügung. Man passt also aufeinander auf, unterstützen sich untereinander und führt dennoch ein unabhängiges Leben mit entsprechenden Rückzugsmöglichkeiten. „Und selbstverständlich soll es durch die Förderung der Stadt Neuss insbesondere Neusserinnen und Neussern mit geringen Einkommen ermöglicht werden, die Vorteile eines solches Projektes in Anspruch zu nehmen“, erklärt Claudia Föhr.
Stadt Neuss soll Thema weiter aufbereiten
Durch den Beschluss wird die Stadt Neuss jetzt die Konzeption weiter konkretisieren und Gespräche mit den Neusser Wohnungsunternehmen führen. „Denn für eine erfolgreiche Umsetzung werden auch geeignete Grundstücke und Wohnungen benötigt“, erklärt Hakan Temel. Eine erste wichtige Entscheidung wurde allerdings bereits getroffen: Die Stadt Neuss soll Wohngemeinschaften bei Grundstückskäufen finanziell unterstützen. „Zukünftig erhält nicht der Investor das Grundstück, der das meiste Geld bietet – sondern die Qualität des Konzeptes entscheidet über die Grundstücksvergabe“, erklärt Claudia Föhr. Insbesondere die hohen Grundstückspreise und die große Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt hat es Wohngemeinschaften bislang erschwert, passende Grundstücke zu erwerben. „Damit ist dann hoffentlich bald Schluss“, erklärt Claudia Föhr abschließend.