Angesichts deutlich steigender Infektionszahlen wird die Stadt Neuss regelmäßige „Lolli-PCR-Tests“ in den Kitas einführen. Als SPD Neuss unterstützen wir diese Initiative von Bürgermeister Reiner Breuer. „Die Stadt hat die Corona-Zahlen in den Kitas verfolgt und war in einem engen Austausch mit den Trägern der Kitas sowie dem Kreisgesundheitsamt“, erklärt unser Vorsitzender Sascha Karbowiak.
Dadurch konnte das Rathaus nun kurzfristig reagieren. Denn seit Oktober haben sich die gemeldeten Corona-Infektionen bei Kita-Kindern nahezu versechsfacht. Das hat das NRW-Familienministerium Mitte vergangener Woche gemeldet. Die neue Corona Variante „Omikron“ führt zu weiterer Unsicherheit.
Welche Vorteile haben Lolli-PCR-Tests?
Bislang werden an Kitas Antigen-Schnelltest eingesetzt. PCR-Tests hingegen sind sensibler und genauer in der Diagnose einer Corona-Infektion als Antigen-Selbsttests. Dadurch werden Corona-Infektionen besonders im frühen Stadium erkannt, auch wenn keine Symptome vorliegen. Durch regelmäßige Testverfahren werden Infektionen schneller entdeckt und die Infektionsketten kurzgehalten. In diesem Video wird gut erklärt, wie die Lolli-Tests durchgeführt werden.
Allerdings ist die Teilnahme an den „Lolli-PCR-Tests“ laut Landesverordnung weiterhin freiwillig – anders als in Grundschulen. Die Einführung der „Lolli-PCR-Tests“ trägt nur dann zum höheren Gesundheitsschutz der Kita-Kinder und deren Familien sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Kitas bei, wenn alle Kinder einer Kita an diesen Testungen teilnehmen.
Landesregierung hat nichts unternommen
Kritik äußert unser SPD-Landtagskandidat Arno Jansen angesichts dieser Entwicklung am Corona-Management der CDU-geführten Landesregierung. So erklärte der zuständige NRW-Familienminister noch vergangene Woche, dass sich „Lolli-PCR-Tests“ nicht an den Kitas einführen lassen würden, weil hierfür die Labor-Kapazitäten in Nordrhein-Westfalen nicht ausreichten. Dies sei „tatsächlich unmöglich“, so Minister Joachim Stamp wortwörtlich dazu im Landtag. Da er dies bereits im April 2021 erklärt habe, fragt sich Arno Jansen was das Land seitdem denn unternommen habe, um diesen Missstand zu beseitigen.
„Die Leidtragenden dieses Chaos der CDU-geführten Landesregierung sind einmal mehr die Städte sowie die Eltern und Kita-Kinder“, kritisiert Arno Jansen. Er verweist außerdem darauf, dass es in vielen anderen Bundesländern anders als in Nordrhein-Westfalen für alle Städte und Gemeinden einheitliche Vorgaben und Empfehlungen gebe. „Das Land drückt sich wieder vor der Verantwortung eine Richtung vorzugeben und wälzt die Last einmal mehr auf die Kommunen ab“, so Jansen.