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Unterricht trotz langer Krankheit ermöglichen

Kooperation lässt Möglichkeiten für virtuelle Beteiligung am Schulalltag prüfen

Wie kann man langfristig erkrankten Schülerinnen und Schülern eine virtuelle Teilnahme am Unterricht ermöglichen? Diese Frage machen wir als SPD gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern von Grünen und UWG/Aktiv im Schulausschuss zum Thema. „Uns ist es ein wichtiges Anliegen, Kindern und Jugendlichen trotz schwerer Erkrankung oder erhöhtem Infektionsrisiko einen Schulalltag zu ermöglichen“, sagt der Schulausschuss-Vorsitzende Ralph-Erich Hildebrandt (SPD).  

Ein Avatar gibt Kindern Augen, Ohren und Stimme

Mehrere Städte und Gemeinden erproben gerade eine neue Technik dafür. „Mit einem sogenannten Telepräsenzroboter können Kinder und Jugendliche von Zuhause oder aus dem Krankenhaus am Unterricht teilnehmen“, erklärt Henny Rönneper, die schulpolitische Sprecherin der Grünen. Dafür haben die Charité Berlin und ein Unternehmen einen kleinen sogenannten Avatar entwickelt und erprobt. Dieser verfügt über Kamera, Lautsprecher und Mikrofon. „Als beweglicher Aufsteller im Klassenraum nimmt er den Platz des erkrankten Kindes oder Jugendlichen ein“, erklärt Henny Rönneper. Steuern können ihn die Kinder und Jugendlichen beispielsweise vom Krankenbett aus über ein Smartphone oder Tablet. „So ersetzt er vor Ort Augen, Ohren und Stimme der betroffenen Schüler“, sagt Henny Rönneper. 

Positive Erfahrungen in Düsseldorf

Neben dem Aspekt der Unterrichtsteilnahme kann ein Avatar dazu beitragen, einem erkrankten Kind oder Jugendlichen auch ein gewisses Maß an sozialer Teilhabe und Teilnahme am täglichen Leben zu ermöglichen und die soziale Isolation zu verhindern. „Dies bedeutet gerade in schwierigen Zeiten eine wichtige Unterstützung“, sagt Nicole Fast von UWG/Aktiv. 

Positive Erfahrungen liegen bereits in zahlreichen Schulen vor. So werden beispielsweise in Düsseldorf bereits zwei dieser Telepräsenzsysteme am Leibniz-Montessori-Gymnasium eingesetzt. Diese Möglichkeit sollte bei Bedarf auch erkrankten Schüler*innen in Neusser Schulen eröffnet werden

Mehr als bedauerlich finden die Schulpolitiker allerdings, dass es weiterhin an klaren Vorgaben seitens des Landes mangelt. Auch mit der letzten Änderung des Schulgesetzes im Februar dieses Jahres wurde es von CDU und FDP im Landtag versäumt, pädagogische Leitplanken für digitales Lernen festzusetzen. “Das Schulgesetz in NRW bleibt auch nach den Erfahrungen aus zwei Jahren Corona weit hinter den Erfordernissen zur Bewältigung zentraler schulpolitischer Herausforderungen zurück”, so Ralph-Erich Hildebrandt abschließend.

Den Antrag unserer Kooperation finden Sie hier.

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