Auch in Neuss haben immer mehr Menschen Probleme, die steigenden Wohnkosten zu stemmen. Gerade Menschen die hart arbeiten und trotzdem ein geringes Einkommen haben. Was nicht alle wissen: Für diese Menschen gibt es mit dem Wohngeld eine staatliche Unterstützung gibt. Etwa 600.000 Haushalte bekommen aktuell Wohngeld. Olaf Scholz und die SPD-geführte Bundesregierung arbeiten gerade an der größten Wohngeldreform in den vergangenen Jahren, dem „Wohngeld plus“. Das soll ab dem 1. Januar 2023 gelten. Dann sollen sogar 2 Millionen Haushalte davon profitieren. Damit hält die Koalition aus SPD, Grünen und FDP im Bund ihr Versprechen, bedürftige Menschen anders als unter der CDU-geführten Bundesregierung stärker zu entlasten. Als SPD Neuss geben wir hier einen kleinen Überblick darüber, was das Wohngeld ist und was die neue Reform ab 2023 bringen wird.
Habe ich ein Anrecht auf Wohngeld?
„Ob und wie hoch der Anspruch auf Wohngeld ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, nämlich von der Haushaltsgröße, dem Einkommen und den Wohnkosten“, erklärt unsere sozialpolitische Sprecherin Verena Kiechle. Für Neuss liegt die monatliche Einkommensgrenze für eine Person bei 1.061 Euro. Wer weniger verdient, hat ein Anrecht auf Wohngeld. Bei zwei Personen sind es 1.454 Euro, bei drei Personen 1.762 Euro und so weiter. Das vorhandene Vermögen wird bei der Berechnung bis zu einer Höhe von 60.000 Euro nicht berücksichtigt. Die Summe steigt um weitere 30.000 Euro je weiterem Mitglied im Haushalt. Bei der Frage, ob man einen Anspruch auf Wohngeld hat und wie hoch der ist, hilft der Wohngeldrechner vom Bundesbauministerium. Dabei gilt es zu beachten, dass der Wohngeldrechner noch nicht die anstehende Reform berücksichtigt. Wer also laut Wohngeldrechner jetzt noch keinen Anspruch auf Wohngeld hat, sollte im Januar 2023 unbedingt nochmals prüfen, ob dann eventuell ein Anspruch besteht.
Was bringt mir die neue Reform „Wohngeld plus“?
Aktuell erhalten deutschlandweit ungefähr 600.000 Haushalte Wohngeld. Mit der neuen Wohngeldreform zum 1. Januar 2023 sollen zukünftig rund zwei Millionen Haushalte unterstützt werden. Wer wohngeldberechtigt ist, soll außerdem durch eine dauerhafte Heizkostenkomponente und durch eine Klimakomponente weiter entlastet werden. Die Heizkostenkomponente soll langfristig dabei helfen, die hohen Energiepreise bewältigen zu können. Die Klimakomponente federt zusätzlich die Kosten von Klimaschutzmaßnahmen am Wohngebäude ab. Im Schnitt wird das Wohngeld so von rund 180 Euro auf rund 370 Euro im Monat erhöht. „Die Wohngeldreform bedeutet eine spürbare Entlastung für Menschen mit geringerem Einkommen, gerade in Anbetracht steigender Preise und Wohnkosten“, ist Verena Kiechle überzeugt. Als kurzfristige Maßnahme sieht der Gesetzentwurf von Bauministerin Klara Geywitz außerdem einen einmaligen Heizkostenzuschuss von 415 Euro für Wohngeldberechtigte vor.
Wie kann ich Wohngeld beantragen?
Wer Fragen rund um das Wohngeld hat, kann sich an die Neusser Stadtverwaltung wenden. Wer Fragen zu den Unterlagen hat, die zur Antragsstellung benötigt werden, dem steht die Stadt Neuss gerne beratend zur Seite. Neben dem Antrag auf Wohngeld benötigt man den Mietvertrag und die Vermieterbescheinigung, die bei Bedarf auch von der Stadt selbst ausgestellt werden kann. „Es lohnt sich den eigenen Anspruch zu prüfen und dabei auf die Unterstützung von Stadtverwaltung und GWG bauen“, so Verena Kiechle abschließend. Die „Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft e.G.“ (GWG) steht darüber hinaus ihren Mitgliedern unterstützend zur Seite.