Seit einiger Zeit gilt in der Stadt Neuss ein neues Parkkonzept. Seitdem können Neusserinnen und Neusser mit einem Bewohnerparkausweise erstmals alle Parkscheinparkplätze mitbenutzen. Durch diese Doppelnutzung entstehen knapp 800 zusätzlich nutzbare Parkplätze. Nun wird ein großer Kritikpunkt von Handwerkern und Mitarbeitern von sozialen Diensten aufgegriffen: Das absolute Halteverbot auf den Lieferzonen.
Arbeit an Parkkonzept-Anpassungen
„Wir haben uns nach mehreren Gesprächen mit Handwerkern oder Mitarbeitern von sozialen Diensten im Stadtrat dafür eingesetzt, dass hier an kurzfristigen Verbesserungen gearbeitet wird”, die SPD-Stadtverordnete Juliana Conti als mobilitätspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Denn Menschen, die im Handwerk oder für soziale Dienste arbeiten, haben ihrer Ansicht nach alle Hände voll zu tun. Da reiht sich ein Termin an den anderen und meistens wartet schon der nächste Kunde oder Klient. Andauernde Parkplatzsuche raubt leider immer wieder Zeit für den wichtigen Beruf. Auch andere Fraktionen wie die Linken oder die CDU hatten sich für Verbesserungen eingesetzt, so dass interfraktionell an Verbesserungen gearbeitet wurde.
Lieferzonen werden für Einsätze nutzbar
Bislang waren die knapp 170 Ladezonen-Parkplätze in dem neuen Parkkonzept mit einem absoluten Halteverbot beschildert. Dort durften auch Handwerker oder soziale Dienste keine Fahrzeuge abstellen. „Die Stadt Neuss hat jetzt aber erfreulicherweise mitgeteilt, dass für die Lieferzonen zukünftig wieder wie vor der Veränderung ein eingeschränktes Halteverbot gelten soll”, erklärt Juliana Conti. Handwerker und Mitarbeiter von sozialen Dienste können ihre Einsatzfahrzeuge dann auch auf diesen Flächen kurzzeitig abstellen.
Und während die Lieferzonen aktuell noch von 6 bis 20 Uhr für den Lieferverkehr freigehalten werden müssen, soll diese Regelung zukünftig nur noch von 7 bis 19 Uhr gelten. „Dadurch stehen die Flächen in der übrigen Zeit auch den Anwohnerinnen und Anwohner länger als Parkplätze zur Verfügung“, freut sich Juliana Conti. Auch eine mögliche Reduzierung der aktuell knapp 48 Lieferzonen wird derzeit von der Stadt geprüft.
Vorteile für Handwerk und soziale Dienste in Neuss
Bei einem Gespräch zwischen der Stadt Neuss und Vertretern von Kreishandwerkerschaft und sozialen Diensten konnten außerdem viele Irritationen ausgeräumt werden. Denn in der Stadt Neuss können Handwerker und Mitarbeiter von sozialen Diensten fast alle der rund 2.600 Parkplätze in der Innenstadt nutzen, sofern sie den entsprechenden Parkausweis bei der Stadtverwaltung beantragt haben. Viele Unternehmen sind aber irrtümlich davon ausgegangen sind, dass diese Regelungen durch das neue Parkkonzept für die Innenstadt nicht mehr gelten. Dieses Missverständnis konnte im Gespräch geklärt werden. Die Kreishandwerkerschaft hat daher angekündigt, die eigenen Mitglieder über die geltenden Regelungen informieren zu wollen.