Der Rhein-Kreis Neuss erhält in diesem Jahr landesweit in ganz NRW mit nur 0,96 neuen Beamtenstellen von allen 47 Kreispolizeibehörden den zweitniedrigsten Personalnachersatz – das hat die Gewerkschaft der Polizei ermittelt. „Die Landesregierung lässt die Neusserinnen und Neusser mal wieder im Wind stehen“, kritisiert unser Neusser SPD-Vorsitzender Heinrich Thiel. Denn ohne mehr Einsatzkräfte wird es seiner Ansicht nach für die von Kreispolizeibehörde nur schwer möglich sein, die von vielen Neusserinnen und Neussern gewünschte verstärkte Präsenz der Polizei im Neusser Stadtgebiet umzusetzen. „Nach der Absage einer ‚richtigen‘ Polizei-Bahnhofswache am Hauptbahnhof durch den für die Polizei zuständigen CDU-Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ist das jetzt ein weiterer sicherheitspolitischer Offenbarungseid“, so Heinrich Thiel weiter.
Kriminalitätsbekämpfung Aufgabe von Landrat und CDU-Landesregierung
Denn die Kriminalitätsbekämpfung in der Stadt Neuss fällt vollumfänglich in den Zuständigkeitsbereich des Landrates und der CDU-geführten Landesregierung. Das hatte vor einiger Zeit auch noch mal ein Schriftwechsel von Bürgermeister Reiner Breuer mit dem CDU-Innenminister Herbert Reul verdeutlicht. „Während wir in der Stadt Neuss weiteres Personal für den Ordnungsdienst einstellen, gehen wir bei der Polizeikräfteverteilung in NRW so gut wie leer aus“, kritisiert Heinrich Thiel. Die benachbarten Polizeibehörden in Mönchengladbach (+10,82 Stellen) und Düsseldorf (+20,62 Stellen) erhalten im Gegensatz zum Rhein-Kreis Neuss deutlich mehr neue Polizeibeamtenstellen.
Gewerkschaft der Polizei tritt auf Euphoriebremse
Auch die Gewerkschaft der Polizei tritt bei der aktuell geplanten Personalkräfteverteilung auf die Euphoriebremse und kritisiert in ihrem Artikel, dass die von der CDU-geführten Landesregierung versprochene spürbare Entlastung vor Ort reihenweise ausfällt und 26 Polizeibehörden im Tarifbereich sogar ein Minus hinnehmen müssen. „Der Neusser CDU-Landtagsabgeordnete Jörg Geerlings plakatiert in Wahlkämpfen immer Slogans wie ‚klare Kante‘ oder ‚mehr Sicherheit‘ – wenn es drauf ankommt, geht die Stadt Neuss aber am Ende meistens leer aus“, so Heinrich Thiel abschließend.
