fbpx

Bürgermeister ermöglicht weitere Klasse am Gymnasium Norf 

Wieder hat das Anmeldeverfahren an weiterführenden Schulen in Neuss zu Ärger bei Eltern, Schülern und Lehrern geführt. Der Bürgermeister hat zunächst eine Lösung gefunden. Leider kündigt die CDU nun den Neusser Schulfrieden auf.

Immer mehr Eltern melden ihre Kinder am Gymnasium an und stellen damit die Schulpolitik in Neuss vor eine große Herausforderung. Im Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen wurden – wie bereits vor zwei Jahren – mehr Kinder am Gymnasium angemeldet, als es Plätze an dieser Schulform gibt. Bürgermeister Reiner Breuer hat daher schnell gehandelt und sich bei der Bezirksregierung erfolgreich für eine zusätzliche Eingangsklasse am Gymnasium Norf eingesetzt. Das Problem ist somit in diesem Jahr erstmal gelöst. „Die betroffenen Schüler und Eltern sind sehr erleichtert über die Initiative des Bürgermeisters“, sagt unser schulpolitischer Sprecher Jascha Huschauer.  

Das Problem mit den vollen Gymnasien 

Nun muss eine langfristige Lösung für das Problem her. Ein weiteres Gymnasium könne dafür kaum die Lösung sein. Denn die Schulleiter von Gesamtschulen und Gymnasien sind sich einig: Es sollten höchstens die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler aufs Gymnasium gehen. Schließlich ist das pädagogische Konzept der Gymnasien gar nicht auf unterschiedlich leistungsstarke Schüler ausgerichtet.  

„Inzwischen landen über 140 Kinder auf einem Gymnasium, obwohl sie keine eindeutige Empfehlung dafür von ihrer Grundschule haben“, sagt Jascha Huschauer. Diese Schüler würden perfekt an die Gesamtschulen passen, deren pädagogisches Konzept es ist, unterschiedlich starke Schüler individuell zu fördern. Die Schulleiter der fünf Neusser Gesamtschulen haben daher nun in einem Schreiben dargelegt, warum sie die Leidtragenden der zusätzlichen Klasse am Gymnasium Norf sind. „Wer einen Schulfrieden in Neuss möchte, muss diese Argumente berücksichtigen“, sagt unser schulpolitischer Sprecher Jascha Huschauer. Wir werden uns jedenfalls im weiteren Verfahren dafür einsetzen.

Eltern empfinden Anmeldeverfahren als ungerecht 

Er hat in der vergangenen Woche viele Gespräche mit betroffenen Eltern geführt. Daher weiß er auch, dass viele Eltern das derzeitige Anmeldeverfahren als ungerecht empfinden. „Die Eltern können nicht verstehen, warum ihr Kind trotz einer sehr guten Empfehlung fürs Gymnasium keinen Platz bekommt und gleichzeitig Kinder ohne oder mit eingeschränkter Gymnasial-Empfehlung angenommen werden“, sagt Jascha Huschauer.  

Landesregierung legt Kriterien um 

Was die meisten Eltern dabei gar nicht wüssten: Die Gymnasien dürfen die Grundschul-Empfehlung gar nicht berücksichtigen. Theoretisch könnten Eltern ihr Kind trotz glasklarer Hauptschul-Empfehlung am Gymnasium anmelden und es müsste aufgenommen werden. Das hat der Landtag so festgelegt. „Ich habe am Montag zufällig den CDU-Landtagsabgeordneten getroffen und mit ihm darüber gesprochen“, berichtet Jascha Huschauer. Die Reaktion sei ernüchternd gewesen. „Herr Geerlings hat mir sehr offen gesagt, dass er das Thema nicht mit in den Landtag nehmen wird“, berichtet Jascha Huschauer. „Für ihn ist es eben leichter, in Neuss auf die Politik zu schimpfen, statt im Land konstruktiv an Lösungen zu arbeiten“. 

Das unehrliche Spiel der Neusser CDU 

Überhaupt bewertet unser schulpolitischer Sprecher das Verhalten der CDU in der Debatte als sehr unehrlich. „Wir haben über ein Jahr lang mit allen Beteiligten in der Arbeitsgruppe Schulentwicklung diskutiert“, sagt Jascha Huschauer. Schulleiter, Eltern, Verwaltung und Politik haben dabei sehr unterschiedliche Ideen besprochen. „Von der CDU kam kein einziger Vorschlag“, sagt Jascha Huschauer.  

Von der CDU gab es auch keinen Widerspruch, als die Gymnasial-Schulleiter ihren Wunsch formulierten, dass „nicht regelmäßig weit mehr als 50 Prozent der Grundschüler an die Gymnasien übertreten“. Daher sei es für ihn sehr verwunderlich, wenn die CDU nun plötzlich ein weiteres Gymnasium fordert. „Die Eltern sollten der CDU in der aktuellen Debatte nicht auf den Leim gehen“, sagt Jascha Huschauer. Von der CDU gibt es nur öffentliche Bekenntnisse. Hinter den Kulissen verweigert sie sich jeglicher konstruktiver Mitarbeit. „Die Neusser CDU kündigt mit ihrem Verhalten den Schulfrieden in Neuss auf“, so Jascha Huschauer. 

Diese Beiträge könnten Sie ebenfalls interessieren: 

Nach oben scrollen