Es kommt Bewegung in die Pläne zur Folgenutzung des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes. Im Stadtrat hat jetzt ein Gutachter den Stand der Dinge vorgetragen. Die ersten Maßnahmen, die für eine Folgenutzung ergriffen werden müssen, stehen nun fest. Neu ist allerdings ein neuer Interessent. Die Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein (IHK) ist bereits in Gesprächen mit der Stadt Neuss. Bislang hat die IHK auf dem Wendersplatz einen modernen Neubau für ihren Innovations-Campus mit einem Weiterbildungszentrum und Kooperationen mit Hochschulen und Start-Ups anvisiert. Der Konvent mitten in der Innenstadt bietet nun eine attraktive Alternative. „Es zeigt sich jetzt immer mehr, welche Chancen der von uns und Bürgermeister Reiner Breuer vorangetriebene Ankauf für die Neusser Innenstadt bietet”, erklärt unser SPD-Fraktionsvorsitzender Sascha Karbowiak.
Was ist bislang der Plan?
Im Stadtrat wurde jetzt über die konkretisierten Pläne informiert. Im Erdgeschoss kristallisiert sich immer mehr eine markthallen-ähnliche Nutzung mit Gastronomie und Nahversorgungsangeboten heraus. Und im ersten Obergeschoss sind weiterhin Fachmärkte für Sport- und Elektronik-Bedarf im Gespräch. „Erfreulicherweise gibt es auch viele Interessenten und konstruktive Gespräche”, erklärt Sascha Karbowiak. Für das zweite Obergeschoss und den bisherigen Büroturm wäre unter anderem eine Hotelnutzung mit über 100 Zimmern denkbar – eventuell kombiniert um Fitness-Angebote. Denn eine Analyse kam zuletzt zu dem Ergebnis, dass in der Stadt Neuss innenstadtnahe Hotelzimmer fehlen und es viele Interessenten gibt, mit denen auch erste Gespräche geführt wurden.
Als SPD Neuss wollen wir das ehemalige Kaufhofgebäude im Herzen der Neusser Innenstadt möglichst schnell wieder mit Leben füllen und nehmen dabei auch die Fassade in den Blick „Wir wollen die Gelegenheit nutzen, um die bislang recht triste und klotzige Fassade deutlich freundlicher zu gestalten und die Neusser Innenstadt so ein weiteres Stück attraktiver zu machen“, erklärt Sascha Karbowiak. Auch für die oberen Etagen sind nach Aussagen des Gutachters architektonische Verbesserungen möglich – beispielsweise über einen Lichthof um mehr Licht in das Gebäude zu bekommen.
IHK in die Innenstadt?
Neu sind die Pläne und Gespräche mit der IHK über einen möglichen Einzug in das ehemalige Kaufhof-Gebäude. Der Gedanke: Handel im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss und die IHK im Büroturm und dem zweiten Obergeschoss. „Für die IHK wäre das im Herzen der Neusser Innenstadt eine attraktive Alternative zu einem Neubau auf dem Wendersplatz“, erklärt Sascha Karbowiak. Unser Bürgermeister Reiner Breuer und Jürgen Steinmetz als Hauptgeschäftsführer der IHK haben sich bereits über ein solches Modell ausgetauscht. Laut einer Machbarkeitsstudie wäre das von der IHK vorgesehene Raumprogramm am Konvent umsetzbar. Auf dem Wendersplatz könnte der Neubau erst nach der Landesgartenschau 2026 starten und wahrscheinlich 2028 abgeschlossen werden. Die Option Konvent könnte hingegen schon 2026 greifen.
Wie geht’s weiter?
Zunächst folgen weitere Prüfungen hinsichtlich Konzeption, Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit. Nach den Sommerferien wollen IHK und Stadt Neuss zu weiteren Entscheidungen kommen. Den weiteren Prozess soll außerdem eine Baukommission begleiten, die aus Vertreterinnen und Vertretern der Neusser Stadtratsfraktionen besteht. Als realistischer Zeitrahmen bis zu einer Neueröffnung gelten derzeit ungefähr zwei Jahre. Zunächst wird der gesamte Komplex bis auf den Rohbau entkernt. Möglich wäre dann im Erdgeschoss auch eine Markthalle nach niederländischem Vorbild, die sich viele Neusserinnen und Neusser auch bei unserer gut besuchten Dialogveranstaltung gewünscht haben. „Die aktuellen Entwicklungen zeigen jedenfalls eindrucksvoll, was in dem Gebäude alles möglich ist – und wir werden den begonnenen Prozess als SPD Neuss weiterhin aktiv begleiten”, so Sascha Karbowiak abschließend.