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Neuss stemmt sich gegen den Kita-Kollaps

Am Donnerstag hat das neue Kita-Jahr begonnen. In Neuss konnten wir den Rechtsanspruch auf einen Platz erfüllen. Aber das Versagen der CDU-geführten Landesregierung trifft auch Neuss.

Zwei neu gebaute Kitas erweitern die Betreuungsplätze für Kinder in Neuss. Insgesamt gibt es zum neuen Kindergartenjahr, das am Donnerstag gestartet ist, 105 Kindertageseinrichtungen in Neuss. Zusammen gibt es im Kita-Jahr 2024/25 somit 374 Gruppen. Die Kita Grupellopark in Norf (fünf Gruppen für Kinder von unter drei Jahren bis zum Schuleintritt) und die Kita Annostraße (drei Gruppen im selben Altersspektrum ab 1. September 2024) in der Nordstadt kommen dazu. „Als SPD Neuss setzen wir unsere Anstrengungen für eine gute Kinder-Betreuung fort“, sagt Nadine Baude, unsere jugendpolitische Sprecherin.

In NRW droht ein Kita-Kollaps

Doch es gibt nicht nur positive Nachrichten. „Der von der CDU-geführten Landesregierung verursachte Personal-Mangel und die zu geringe Kita-Finanzierung treffen auch uns in Neuss“, kritisiert unser Vorsitzender Heinrich Thiel. Immer wieder müssen ganze Gruppen geschlossen werden. Zum Ende des Kindergartenjahres 2023/24 waren es acht Gruppen. Betroffen waren die Kitas in der Eichenallee, Ueckerrather Straße, Lahnstraße, Euskirchener Straße und Rheydter Straße. „Die bittere Wahrheit ist: Die Regierung Wüst steht vor einem Kita-Kollaps“, so Heinrich Thiel.

Erfolge vor Ort, Versäumnisse im Land

Auf die zu geringe Finanzierung der Kinderbetreuung haben die NRW-Sozialverbände im Oktober 2023 bei einer großen Demonstration vor dem Landtag und im Juni mit ihrer „black week“ hingewiesen. Gebessert hat sich seitdem nichts. In Neuss springt die Stadt daher erstmal ein. „Die Stadt Neuss zahlt bereits jetzt fast 7 Millionen Euro mehr als die gesetzlich vorgeschriebene Förderung an die Kita-Träger“, sagt Nadine Baude. Ab dem Kita-Jahr 2024/2025 übernimmt die Stadt Neuss zusätzlich Anteile der Träger an der Gesamtfinanzierung, sofern das Land NRW weiterhin keine ausreichende Finanzierung gewährleistet. „Wir stemmen uns mit aller Kraft gegen den Kita-Kollaps, aber auch wir kommen irgendwann an unsere finanziellen Grenzen“, kritisiert Heinrich Thiel.

Anstrengungen der Träger in Neuss

Die Kita-Träger und die Stadt arbeiten Zudem an Ideen gegen die angespannte Personalsituation. „Alle Träger der Neusser Kitas sind äußerst aktiv im Bereich der Fachkräftegewinnung“, lobt Nadine Baue. Die Stadt Neuss unterstützt die Träger bei ihren Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit und bildet mit den Trägern und den Fachschulen ein aktives Netzwerk, um die Ausbildung aktuell zu gestalten und die Ausbildungslehrgänge optimal mit der Praxis zu vernetzen.

Um den Herausforderungen des Fachkräftemangels zu begegnen, sind aber auch strukturelle Veränderungen notwendig, die durch das Land NRW vorgenommen werden müssen. „Am wichtigsten ist dabei eine bessere finanziellen Ausstattung der Kitas“, sagt Heinrich Thiel. Die Unterfinanzierung müsse endlich beendet werden. Als SPD Neuss setzen wir uns für eine qualitativ hochwertige und bezahlbare Kinderbetreuung ein. „Wir fordern die Landesregierung auf, endlich zu handeln und die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen“, so Heinrich Thiel abschließend.

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