Die Pestalozzi-Grundschule für Wohnungen abreißen, den Sportplatz abreißen und alles in einem riesigen Baugebiet im Süd-Osten von Grimlinghausen unterbringen? So stellt sich das die Neusser CDU vor. Sie will die gewohnten und gut gewachsenen Standorte einfach abreißen und auf der großen freien Fläche zwischen B9 und der Straße „Am Reckberg“ neu bauen. Dadurch ginge auch eine große Freifläche komplett verloren, die außerdem zu großen Teilen Privatleuten gehört. „Viele Menschen hier im Ort sagen mir, ihnen wäre eine behutsame Entwicklung lieber“, erklärt unsere Wahlkreisbetreuerin Christa Kirchhoff. Und genau dafür setzen wir uns gemeinsam mit den Grünen in der kommenden Ratssitzung mit einem Antrag ein.
Schnelle Sanierung statt teure und langwierige Planungen
Die Überlegungen der CDU sehen vor, den Stadtteil Grimlinghausen massiv zu erweitern. Die rund 14 Hektar große Freifläche zwischen der B9 und der Straße „Am Reckberg“ soll demnach bebaut werden. Die CDU plant einen großen Schulneubau mit Sporthalle, eine Kita, eine neue Sportanlage und Wohnungen. Pestalozzischule und Sportanlage würden somit aus dem bisherigen Ortskern verschwinden. Zudem würde das bisherige Schulgelände in diesen Planungen mit Wohnungen bebaut. Wir möchten lieber eine schnellere Sanierung von Schule und Sportanlage und halten langfristige und teure Bebauungsplanverfahren am Rande des Stadtteils für nicht zielführend. Grimlinghausen sei ein gewachsener Stadtteil mit Charakter, der im Bestand modernisiert werden sollte.
„Die Pläne passen nicht nach Grimlinghausen, würden nach aktueller Schätzung der Stadt Neuss knapp 35 Millionen Euro kosten und würden erst in vielen Jahren zu einer Verbesserung für die Nutzer der Sportanlage führen”, sagt Christa Kirchhoff.
Dringende Sanierung für Pestalozzi-Grundschule und Sportanlage
Vollkommen klar ist, dass sowohl die Pestalozzi-Grundschule als auch die gegenüber liegende Bezirkssportanlage dringend sanierungsbedürftig sind. Die Grundschule aus den 1950er Jahren ist in einem sehr schlechten Zustand, inklusive Wasserschäden. Die Bezirkssportanlage ist bei Regen oft komplett unbespielbar, weil dort das Wasser steht und auch der Zustand vom Sportheim des SC Grimlinghausen lässt sehr zu wünschen übrig. „Aber unsere Grundschule hat für mich das schönste Schulgelände in ganz Neuss, das sollten wir nicht ohne Grund aufgeben“, ist Christa Kirchhoff überzeugt.
Zukunftsplan für Grimlinghausen
Gemeinsam mit den Grünen haben wir einen anderen Lösungsvorschlag erarbeitet, der dabei auch die Wünsche vieler Bürgerinnen und Bürger in Grimlinghausen berücksichtigt. Der Plan sieht vor, dass die Pestalozzi-Grundschule, der Sportplatz und der Kirmesplatz an ihren bisherigen Standorten verbleiben sollen. Offen ist noch, ob die Grundschule einen Neubau benötigt oder ob eine Sanierung sinnvoller und schneller möglicher ist. Dazu wollen wir Informationen von Fachleuten einholen. Und wenn es irgendwie möglich ist, soll der Schulbetrieb auch während der Bauarbeiten am Standort fortgesetzt werden. Auch die Sportanlage soll an ihrem bisherigen Standort verbleiben und modernisiert werden. Hierzu soll kurzfristig ein Konzept mit möglichen Finanzierungsvorschlägen ausgearbeitet werden.
Maßvolle Wohnbebauung an der B9
Auf einem Teilbereich der freien Fläche im Süd-Osten von Grimlinghausen soll dann nach der Vorstellung von uns und den Grünen in enger Abstimmung mit der Gemeinnützigen Wohnungs-Genossenschaft (GWG) eine maßvolle Wohnbebauung ermöglicht werden. Dabei solle es dann aber auch bleiben. „Aus vielen Gesprächen und unseren Veranstaltungen vor Ort wissen wir, dass viele Bürgerinnen und Bürger hier vor Ort eine große Erweiterung unseres Stadtteils und eine Verlagerung von Schule und Sportanlage ablehnen”, erklärt Christa Kirchhoff. Deswegen ist es uns auch sehr wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger in Grimlinghausen frühzeitig an den Planungen beteiligt werden. Konkret soll es eine Bürgerversammlung geben und auch im Bezirksausschuss soll fortlaufend berichtet werden. Zunächst einmal hoffen wir allerdings, dass es im Stadtrat für unseren Antrag eine Mehrheit geben wird.