Eine CO2-Kompensation bei der Stadt, Standorte auf Privat-Grundstücken und Mini-Wäldchen – mit diesem Programm wollen wir als SPD gemeinsam mit Grünen und UWG/Aktiv für mehr Bäume in Neuss sorgen. Ein entsprechender Antrag der Kooperation wurde nun im Umweltausschuss beschlossen. „Wir wollen Privatpersonen und Unternehmen die Möglichkeit geben, sich aktiv am Klimaschutz in unserer Stadt zu beteiligen“, sagt Marc Vanderfuhr als umweltpolitischer Sprecher der SPD.
CO2-Kompensation innerhalb der Stadt Neuss
In einer klimaneutralen Welt dürfte jeder Mensch nur noch eine Tonne CO2 pro Jahr verursachen. Die tatsächliche Emission liegt derzeit bei rund 11 Tonnen pro Person. „Immer mehr Menschen haben deshalb das Bedürfnis den eigenen CO2-Fußabdruck zu kompensieren“, sagt Marc Vanderfuhr. Das soll künftig auch in Neuss möglich sein.
Die Stadt soll hierfür ein entsprechendes Programm vorlegen. Eine Übersicht soll zeigen, welche Aktivität (Autofahrt, Flug, etc.) welche monetäre Kompensation erfordern würde. Die Kompensation soll unkompliziert über die Internetseite der Stadt Neuss erfolgen können. „Gegenüber anderen am Markt befindlichen Anbietern bietet ein durch die Stadt aufgelegtes Kompensationsprogramm die Möglichkeit, direkt vor Ort in Neuss etwas Gutes zu tun“, erklärt Marc Vanderfuhr. Zudem genießt die Stadt ein größeres Vertrauen als die bekannten Anbieter.
Weiter Möglichkeiten für Baumspenden
Die Möglichkeit einer direkten Spende für Baumpflanzungen sowie Artenschutzmaßnahmen wie Heckenpflanzungen oder Nistkästen im Stadtgebiet bleiben bestehen. „Darauf soll auch nochmal auf der Internetseite und am Infopoint der Stadt Neuss hingewiesen werden“, erklärt Annette Kehl, die umweltpolitische Sprecherin der Grünen.
Zudem soll ein digitales Angebot geschaffen werden, das Spenderinnen und Spendern auf einer Karte die möglichen Standorte anzeigt und visualisiert, welche Baumarten für diesen Standort gespendet werden können. „Große Bäume sind nicht günstig, daher soll es auch möglich sein, Teil- und Kleinbeträge für einzelnen Standorte zu spenden“, sagt Annette Kehl.
Eigenen Garten als Standort anbieten
Auch ein anderes Problem gehen SPD, Grüne und UWG/Aktiv an. „Irgendwo müssen die Bäume hinterher auch stehen“, sagt Tobias Urbach von UWG/Aktiv. Die Stadt habe immer weniger Flächen zur Verfügung. Gleichzeitig sei es wichtig, schnell zusätzliche Bäume zu pflanzen. „Daher sollen Bürgerinnen und Bürger sich nicht nur direkt finanziell beteiligen können, sondern auch durch die Bereitstellung von Flächen im Privatbereich“, erklärt Tobias Urbach. Die durch die Kompensation oder Spenden finanzierten Bäume werden den Privathaushalten übereignet, so dass für die Stadt kein Unterhaltungsaufwand entsteht.
Dies ergänzt die bisher bestehenden Möglichkeiten der Baumpatenschaften und der Pflanzung von Hochzeits- und Geburtsbäumen.
Mini-Wäldchen an Straßenecken und Kitas
Zudem greift die Kooperation eine Idee aus den Niederlanden und Japan auf: So genannte „tiny forests“. Dabei wird eine kleine Fläche sehr dicht bepflanzt. Dafür werden mehrere Pflanzen von unterschiedlicher Wuchshöhe verwendet. „Diese Mini-Wälder befreien die belastete Stadtluft von umweltschädlichem CO2 und Feinstaub und erhöhen die Wasserspeicherkapazität“, erklärt Annette Kehl.
In den Niederlanden seien bereits über 150 dieser „tiny forests“ gepflanzt worden. Die Biodiversität vor Ort konnte dadurch deutlich gesteigert und kurzfristig ein an den Standort angepasstes Ökosystem geschaffen werden. Die Verwaltung soll nun Standorte für solche Mini-Wäldchen suchen. „Vielleicht gelingt es uns auch, die ortsnahe Bürgerschaft und KiTas oder Schulen mit in die Planungen, Finanzierung und Pflege einzubeziehen“, so Annette Kehl abschließend.
Den Antrag unserer Kooperation finden Sie hier.