Nach wie vor liegt kein tragfähiges Konzept des Neusser Reiter- und Rennverein (NRRV) vor, um den Galoppsport in Neuss langfristig zu sichern. Altbürgermeister Herbert Napp – vergangene Woche noch als großer Retter verkündet – weilt im Kroatien-Urlaub und bleibt ebenfalls Ideen und Pläne schuldig.
„Ein langfristiger Erhalt des Rennbetriebes in Neuss rückt damit in weite Ferne“, sagt unser Fraktionsvorsitzender Arno Jansen. Er kündigt an: „Wir werden jetzt eigene Ideen und Konzepte zur alternativen Nutzung des Geländes entwickeln.“ Denkbar sei etwa eine ökologisch und städtebaulich verträgliche Nutzung als grüne Lunge der Stadt. Das Gelände könne für Kultur, Sport und Freizeit geöffnet werden. Die Idee einer Art „Central-Park-Neuss“ ist schon vor längerem innerhalb der SPD-Fraktion entstanden. „Wenn wir bei der Nutzung der Rennbahn nicht mehr auf den regelmäßigen Galoppsport Rücksicht nehmen müssen, eröffnet das ganz neue Möglichkeit für dieses Juwel“, sagt Jansen.
Das Fakten zum Rennverein
Zum Hintergrund: Der Neusser Reiter- und Rennverein (NRRV) kämpft seit Jahren mit finanziellen Problemen. Bereits im Herbst 2002 hatte sich die wirtschaftliche Situation des NRRV derartig verschlechtert, dass in der Folge die Stadt die Annuitätenzahlungen der Kredite für die Finanzierung der Flutlichtanlage und der Allwetterbahn in Höhe von rund 195.000 Euro jährlich übernehmen musste. Nach wie vor ist die Rennbahn im Besitz der Stadt Neuss. Über Neuss Marketing ist sie jedoch an den NRRV verpachtet. Der Pachtvertrag läuft noch bis Ende 2019. Doch schon heute kann der Verein die Pacht nicht mehr aufbringen und die Pflege nicht mehr sicherstellen. Schon vier Mal wollte die Politik daher ein tragfähiges Konzept für die Zukunft des NRRV. Bis heute ist der Verein dies schuldig geblieben.
