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Bezahlbare Wohnungen für Neuss

Auf Antrag der SPD veräußert die Stadt Neuss vergünstigte Grundstücke an Bauherren. Die verpflichten sich im Gegenzug dazu, vergünstigten Wohnraum zu schaffen.

Bezahlbare Wohnungen sind inzwischen auch in Neuss zur Mangelware geworden. Der völlig überhitzte Wohnungsmarkt bietet nicht mehr allen Neusserinnen und Neussern ein adäquates Angebot. Die Nachfrage aus Düsseldorf verstärkt diese Situation noch zunehmend. Das Thema „bezahlbare Wohnungen“ bleibt daher für uns Neusser Sozialdemokraten auch in den kommenden Jahren einer unserer wichtigsten Schwerpunkte. Wir werden im Stadtrat darauf achten, dass bei allen Neubauprojekten möglichst viele bezahlbare Wohnungen entstehen. Projekte, ohne bezahlbare Wohnungen, werden von uns nicht unterstützt.

Münster als Vorbild für die Schaffung von bezahlbaren Wohnungen

Auch sind wir immer auf der Suche nach weiteren Ideen und Mitteln, um die Situation auf dem Neusser Wohnungsmarkt zu verbessern. Fündig sind wir dabei unter anderem bei der Stadt Münster geworden. Mit dem „Münsteraner Modell“ lassen sich auch in Neuss weitere bezahlbare Wohnungen schaffen. Diese Idee haben wir im vergangenen Herbst im Planungsausschuss eingebracht.

Was ist das Münsteraner Modell?

Die Stadt Münster geht seit einigen Jahren neue Wege, um den sozialen Wohnungsbau anzukurbeln. Um mehr bezahlbare Wohnungen schaffen zu können, wurde das Konzept zur „Sozialgerechten Bodennutzung“ auf den Weg gebracht. Anstatt wie sonst üblich, ein Grundstück an den Höchstbietenden zu veräußern, setzt die Stadt Münster auf eine andere Art des Wettbewerbs. Der Wettbewerb findet nicht zu Gunsten der Stadtkasse, sondern zu Gunsten der zukünftigen Mieter statt. Das heißt, bei verfügbaren Grundstücken erhält nicht derjenige Investor den Zuschlag, der bereit ist, den höchsten Preis für das Grundstück zu zahlen. Wichtiger ist viel mehr, wer das bessere Wohnkonzept und die niedrigsten Startmieten bietet. Dadurch entsteht „ein Wettbewerb nach unten“ – wovon die Mieterinnen und Mieter profitieren. Die Stadt verzichtet also darauf, auf dem Grundstücksmarkt Höchstpreise zu erzielen. Stattdessen werden den günstigen Mieten der Vorrang eingeräumt. Ein wirksames Instrument, um auch in Neuss bezahlbare Wohnungen zu schaffen.

Das Münsteraner Modell sieht zudem vor, dass es ein Baurecht für Mehrfamilienhäuser nur für solche Investoren gibt, die ihr Grundstück zur Hälfte an die Stadt verkaufen. Das versetzt die Stadt in die Lage, mittel- und langfristig preiswertere Wohnbauflächen zur Verfügung zu stellen.

Bezahlbare Wohnungen müssen jetzt Vorrang haben

„Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, um in Neuss noch mehr bezahlbare Wohnungen schaffen zu können“, sagt unser Parteivorsitzender Sascha Karbowiak. Aus diesem Grund haben wir in der letzten Sitzung des Planungsausschusses einen Antrag eingebracht, der die Stadt Neuss zur Anwendung des „Münsteraner Modells“ verpflichtet. „Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass bei allen Neubauprojekten möglichst viele bezahlbare Wohnungen geschaffen werden“, sagt Sascha Karbowiak.

Unterstützung durch den Bürgermeister

Auch Bürgermeister Reiner Breuer unterstützt die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum für Neuss. Gemeinsam mit Ulrich Brombach, dem Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungs-Genossenschaft Neuss (GWG) hat er mit dem ARD-Magazin Plusminus über die Anwendung des „Münsteraner Modell“ in Neuss gesprochen. Auch die Stadt Neuss wird Investoren vergünstigte Grundstücke anbietet, wenn die Investoren im Gegenzug möglichst viele bezahlbare Wohnungen bauen.

Foto: colourbox / SPD-Parteivorstand

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