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Breites Bündnis für 365-Euro-Jahresticket

Für einen Euro am Tag sämtliche Busse und Bahnen in Neuss nutzen können mit einem 365 Euro Jahresticket.

Die Idee elektrisiert viele: Für einen Euro am Tag sämtliche Busse und Bahnen in einer Stadt nutzen können. Deshalb wird auch in Neuss seit einiger Zeit über die Einführung eines 365-Euro-Jahrestickets für Busse und Bahnen diskutiert. Vorbild ist dabei die Stadt Wien. Hier wurde bereits im Jahre 2012 ein 365-Euro-Jahresticket eingeführt. Mit Erfolg! Inzwischen gibt es dort mehr Jahreskartenbesitzer als angemeldete Autos. Wir haben daher zusammen mit FDP, Linke und UWG/Davarci einen entsprechenden Antrag in den Planungsausschuss der Stadt Neuss eingebracht. Dieser tagt am nächsten Donnerstag. Die Stadtwerke Neuss sollen in dem Antrag beauftragt werden, zeitnah Vorschläge für günstigere Ticketpreise auszuarbeiten. In diesem Zusammenhang soll dann auch die Einführung eines 365-Euro-Jahrestickets geprüft werden.

Kosten für das Jahresticket

Das 365-Euro-Jahresticket würde Bus- und Bahnfahrten deutlich preiswerter machen. So läge der auf den Monat umgerechnete Preis für ein solches Ticket laut Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bei 30,42 Euro.  Es wäre für die Nutzer von Bussen und Bahnen unschlagbar günstig. Gegenüber bisherigen Angeboten wie dem Ticket 1000 mit einem Abo-Preis von 65,63 Euro, dem Young Ticket oder Firmentickets ergäben sich demnach Einsparungen von bis zu 61 Prozent für den Einzelnen.

Für den VRR würde ein solches verbundweites Angebot nach dessen eigenen Berechnungen einen Zuschussbedarf von jährlich rund 240 Millionen Euro auslösen. Runtergerechnet auf Neuss, ergäben sich nach Kalkulation des VRR Kosten in Höhe von 4,9 Mio. Euro, die die Stadt Neuss jährlich an den VRR bezahlen müsste.

Bund und Land müssen Prioritäten setzen

„Auch wenn wir uns für günstigere Ticketpreise für Busse und Bahnen einsetzen, müssen hier langfristig das Land Nordrhein-Westfalen und der Bund mit dauerhaften Zuschüssen helfen, wenn man es mit dem Klimaschutz und der Verkehrswende ernst meint“, erklärt unser Fraktionsvorsitzender Arno Jansen. Bekräftigt wird er dabei auch von Manfred Bodewig (FDP), Roland Sperling (Die Linke) sowie Carsten Thiel (UWG/Davarci).

Einig sind sich die vier Fraktion auch darin, dass zusätzliche Bus- und Bahnverbindungen geschaffen werden müssen, wenn man mehr Menschen für die Nutzung von Bussen und Bahnen gewinnen möchte. Insbesondere in den äußeren Stadtteilen fordern die Neusserinnen und Neusser seit vielen Jahren attraktivere Verbindungen.

Neben einem möglichen 365-Euro-Jahresticket für Neuss erwarten die vier Fraktionen auch attraktive Angebote für die vielen Pendler, die täglich von Neuss aus in die Nachbarstädte zur Arbeit fahren. Alleine nach Düsseldorf pendeln laut einer Studie der IHK an jedem Werktag über 15.000 Beschäftigte. „Wenn die Brücken über den Rhein nicht zu ´Standstreifen´ werden sollen, müssen wir mehr Menschen den Umstieg auf die Bahn und den Bus schmackhaft machen“, so SPD, FDP, Linke und UWG/Davarci.

Neuss möchte echte Verkehrswende

Bereits im Mai haben wir eine ÖPNV-Offensive für die Stadt Neuss gefordert. Darin enthalten war auch schon das 365-Euro-Jahresticket. Im Allgemeinen soll das Angebot an Bus- und Bahn günstiger und damit attraktiver werden. Auch die Einfachheit des Preissystems und die Zuverlässigkeit der Verbindungen haben Auswirkungen auf die Attraktivität des Angebots. Die Forderung nach günstigeren Ticketpreisen für Busse und Bahnen war auch eine der Kernforderungen unserer Veranstaltung zur „Mobilität in der Stadt der Zukunft“. „Wir haben gemeinsam und auf Augenhöhe mit über 80 Neusserinnen und Neussern an Verbesserungsvorschlägen gearbeitet“, erklärt unser Parteivorsitzender Sascha Karbowiak. Die Ergebnisse unserer Veranstaltung haben wir dann in gewohnter Art und Weise als Anträge in den Stadtrat eingebracht.

Blockadepolitik von CDU und Grünen

„Wir hoffen, dass diesmal auch die CDU und die Grünen unsere Initiative unterstützen werden“, sagt Sascha Karbowiak. Unseren letzten Antrag haben beide Parteien leider nicht unterstützt, er wurde von beiden Parteien ohne Beratung in einen Arbeitskreis verwiesen. Dort wurde er allerdings noch nicht einmal auf die Tagesordnung gesetzt. „Man kann nicht in immer neuen Sonntagsreden Verbesserungen für den ÖPNV fordern und dann entsprechende Anträge nicht unterstützen“, kritisiert Sascha Karbowiak.

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Der gemeinsame Antrag für den Planungsausschuss der Stadt Neuss (PDF)

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