Schon länger blicken wir interessiert in Richtung Kamp-Lintfort. Schließlich läuft dort noch bis Ende des Monats die Landesgartenschau. Da wir als SPD uns gut vorstellen können, dass die Landesgartenschau 2026 in Neuss stattfindet, wollten wir uns das Gelände in Kamp-Lintfort vor Ort anschauen.
Eine kleine Delegation, bestehend aus dem Vorsitzenden Sascha Karbowiak, dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Michael Ziege und Fraktionsgeschäftsführer Jascha Huschauer, war vergangenes Wochenende gemeinsam dort. „Der Besuch in Kamp-Lintfort hat uns nochmal in unserer Überzeugung bestärkt: Eine Landesgartenschau würde auch für Neuss viele positive Perspektiven eröffnen“, sagt Michael Ziege, der auch umweltpolitischer Sprecher ist.
Das Konzept in Kamp-Lintfort
In Kamp-Lintfort wird im Rahmen der Landesgartenschau ein altes Zechengelände zu einem neuen Stadtviertel entwickelt. Ein Großteil des Geländes wird dabei begrünt und als große Parkfläche aufgewertet. Auf opulente Gartenanlagen wurde dabei verzichtet, damit das Gebiet auch in Zukunft mit vertretbarem Aufwand von der Stadt gepflegt werden kann. Nach Stilllegung des Bergwerkes im Jahr 2012 konnten auf dem Gelände die Sanierungs- und Abbrucharbeiten beginnen und die Hochschule Rhein-Waal angesiedelt werden.
Derzeit läuft dort das Planungsverfahren zur Bebauung. Denn nach Ende der Gartenschau sollen hier über 120 neue Wohnungen mit viel Freiraum entstehen. Die denkmalgeschützten, ehemaligen Betriebsgebäude bleiben erhalten und werden das Herzstück des neuen Wohnquartiers, rund um das Zentrum des bereits hergestellten großen Quartiersplatzes im Schatten der ehemaligen Fördertürme.
Außerdem wurde die Trasse der einstigen Grubenschlussbahn reaktiviert und der barrierefreie Haltepunkt Kamp-Lintfort Süd erbaut. Dieser wird an Wochenenden und Feiertagen durch die Regionalbahn RB 31 angefahren. Nach der Landesgartenschau soll die Bahnstrecke zu einem geplanten Bahnhof Kamp-Lintfort verlängert und von der NordWestBahn im Regelbetrieb angefahren werden.
Landesgartenschau soll Stadtteile vernetzen
„Mit dem Rennbahnpark und dem Wendersplatz gibt es auch in Neuss große Flächen im Herzen unserer Stadt, die in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden müssen“, sagt der SPD-Vorsitzende Sascha Karbowiak. Dafür wäre eine Landesgartenschau eine große Chance.
Der SPD ist es allerdings wichtig, dass möglichst viele Stadtteile von einer Landesgartenschau profitieren sollen. „Denkbar wäre beispielsweise die bestehenden Grünspangen in den Stadtteilen attraktiv miteinander zu vernetzen und somit zu stärken“, erklärt Sascha Karbowiak. Auch moderne Ansätze für Klimaschutz, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum oder moderner Mobilitätskonzepte könnten in das Konzept einer Landesgartenschau aufgenommen werden. „Dass das möglich ist, hat vergangenes Jahr auch die Stadt Heilbronn im Rahmen der Bundesgartenschau bewiesen“, sagt Michael Ziege.
Bisherige Initiativen für eine Landesgartenschau
In der Vergangenheit wurde die Idee einer Landesgartenschau in Neuss bereits des Öfteren diskutiert. Entsprechende Anträge der SPD wurden etwa 2010 und 2019 von der Neusser CDU abgelehnt. Zuletzt wurde das Thema von SPD, FDP und Bürgermeister Reiner Breuer auf die politische Tagesordnung gesetzt.
Auch bei zwei gut besuchten Dialogveranstaltungen in der „Wetthalle” haben wir viel Zuspruch für unseren Vorstoß erfahren, die Landesgartenschau nach Neuss zu holen. „Viele Bürgerinnen und Bürger haben die Chance gesehen, den Rennbahn-Park als grüne Lunge und Central-Park unserer Stadt mit einer Landesgartenschau als Herzstück langfristig zu stärken und weiterzuentwickeln”, erklärt Michael Ziege.
Bürgermeister Reiner Breuer hat sich daraufhin schriftlich an den NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet gewandt und ihm das generelle Interesse der Stadt an der Ausrichtung einer Landesgartenschau mitgeteilt. In seinem Antwortschreiben begrüßte der Ministerpräsident die Bewerbung der Stadt Neuss und ermutigte den Bürgermeister, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.