Bis zum Jahreswechsel sollen auf dem Gelände der ehemaligen Sauerkrautfabrik Leuchtenberg 154 bezahlbare Mietwohnungen entstehen. Die können voraussichtlich Anfang 2022 bezogen werden. Was bislang noch nicht bekannt war: In einem der geplanten Mehrfamilienhäuser wird ein Projekt für soziale Wohngemeinschaften in unserer Stadt verwirklicht. „Damit wird eine Initiative von uns als SPD Neuss umgesetzt, für die wir uns viele Jahre lang eingesetzt haben“, freut sich unser Parteivorsitzender Sascha Karbowiak. Bereits 2018 hatten wir im Stadtrat beantragt, dass die Stadt Neuss zukünftig Mehrgenerationen-Projekte und Wohngemeinschaften stärker fördern und unterstützen soll. „Beispiele aus anderen Städten zeigen eindrucksvoll, dass Projekte dieser Art ein weiterer wichtiger Baustein für mehr bezahlbaren Wohnraum sein können“, sagt Sascha Karbowiak.
Neuartiges Wohnprojekt auf dem Leuchtenberg-Areal
Unter dem Projektnamen „Soziale Hausgemeinschaft 55+“ möchte der Bauverein gemeinsam mit der Stadt Neuss in einem der sechs Mehrfamilienhäuser das Konzept einer sozialen Wohngemeinschaft umsetzen. Auch in unserer Stadt werden die Menschen immer älter und möchten gleichzeitig möglichst lange selbstbestimmt leben. Unter anderem dieser allgemeinen Entwicklung, möchte der Bauverein mit dem Projekt nachkommen. Die Idee hinter dem Projekt ist einfach: Die Bewohner der Hausgemeinschaft werden eigene Wohnungen beziehen und ein eigenständiges Leben führen. Das nachbarschaftliche Miteinander und die gegenseitige Unterstützung sollen die Bewohnerinnen und Bewohner dabei selbstständig und auf freiwilliger Basis organisieren. „Dadurch erfahren die Menschen in schwierigen Lebenslagen unbürokratische Unterstützung durch die Gemeinschaft“, erklärt unsere sozialpolitische Sprecherin Verena Kiechle.
Wer darf in die Hausgemeinschaft einziehen?
Gemeinschaft wird hier großgeschrieben. Entsprechend angepasst und anders läuft das Bewerbungsverfahren ab. Das Projekt richtet sich insbesondere an Menschen ab 55 Jahren, Familien und Menschen mit Beeinträchtigungen. Interessentinnen und Interessenten müssen begründen, warum sie in die Hausgemeinschaft einziehen wollen und wie sich einbringen können. Die Auswahl neuer Mitbewohnerinnen und Mitbewohner wird die zukünftige Hausgemeinschaft dann auch mitentscheiden. Der nötige soziale Austausch wird dabei aktiv gefördert. Dazu wird der Hausgemeinschaft ein Aufenthaltsraum für gemeinsame Aktionen und Aktivitäten zur Verfügung gestellt. Dadurch, so eine weitere Leitidee des Projekts, wirkt man auch der Gefahr einer Vereinsamung im Alter entgegen.
Weiteres Projekt an der Stadthalle in Planung
Ein weiteres Projekt einer sozialen Wohngemeinschaft wird aktuell im Umfeld der Stadthalle an der Augustinusstraße geplant. Der Bereich zwischen dem Kiosk und der Drogenberatungsstelle soll in den kommenden Jahren komplett neugestaltet werden. „Besonders gefreut haben wir uns darüber, dass hier das von unserer Kooperation durchgesetzte ‚Münsterander Modell‘ umgesetzt wird“, freut sich Sascha Karbowiak. Anfang 2020 hatten wir gemeinsam mit den Grünen und UWG/Aktiv für Neuss durchgesetzt, dass bei neuen Bauprojekten nicht mehr der Investor das Grundstück erhält, der das meiste Geld bietet. Jetzt entscheiden die Qualität des Konzeptes und die Anzahl der bezahlbaren Wohnungen über die Grundstücksvergabe. „Wir freuen uns, dass die Förderung von sozialen Wohngemeinschaften endlich Fahrt aufnimmt und werden uns bei allen Bauprojekten weiterhin für möglichst viele bezahlbare Wohnungen einsetzen“, so Sascha Karbowiak abschließend.