Mit der nun erteilten Genehmigung vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) startet am 1. Januar 2023 ein neues Pilotprojekt in der Neusser Innenstadt: Für vorerst ein Jahr können Besucherinnen und Besucher der Neusser City die Straßenbahnlinie 709 dann nutzen, ohne ein Ticket kaufen zu müssen. Der Vorschlag zu diesem Vorhaben kam von Bürgermeister Reiner Breuer. „Im Zuge der Neuordnung der Parkgebühren hat er die Idee einer kostenfreien Straßenbahn eingebracht“, sagt unser mobilitätspolitische Sprecherin Juliana Conti. Gemeinsam mit den Grünen und UWG/Aktiv haben wir die Idee im Stadtrat gegen die Stimmen der CDU Neuss durchgesetzt.
Strecke über sieben Haltestellen kostenfrei
Das Pilotprojekt umfasst die Straßenbahnlinie 709 auf der Teilstrecke zwischen „Theodor-Heuss-Platz“ und „Stadthalle“. Somit kann die Bahn an folgenden sieben Haltestellen in der Innenstadt kostenfrei genutzt werden: Theodor-Heuss-Platz, Neuss Hauptbahnhof, Niedertor, Glockhammer, Neuss Markt, Landestheater und Neuss Stadthalle. Die Strecke für das Pilotprojekt führt also einmal komplett durch das Zentrum von Neuss.
Umweltfreundliche Mobilität stärken
Ziel des Neusser Projektes ist es laut Bürgermeister Reiner Breuer, eine attraktive Alternative zum Auto zu bieten. „Anstatt einen teuren Parkplatz in der Nähe der Fußgängerzone zu suchen, kann man dann bequem, kostenfrei und klimafreundlich in die Innenstadt fahren“, erklärt Juliana Conti. Mit dem Klimaschutz- und dem Mobilitätskonzept hat die Stadt Neuss sich ehrgeizige Ziele für ein besseres Klima gesetzt. So zum Beispiel auch, bis 2035 komplett klimaneutral zu sein. Die Attraktivität von Bus und Bahn zu fördern ist ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zu diesem Ziel. „Als SPD Neuss haben wir uns außerdem dafür eingesetzt, dass wichtige Umsteigeplätze wie der Hauptbahnhof oder die Stadthalle als ‘Park & Ride’-Parkplätze oder Mobilstationen umgewandelt werden”, erklärt Juliana Conti. Damit soll der Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel erleichtert werden – und somit unter anderem auch die kostenlose Straßenbahn.
Einjährige Testphase
Während der einjährigen Testphase werden Erkenntnisse zu Kundenakzeptanz und Einfluss auf das Nutzerverhalten gesammelt. „Die über das Jahr 2023 gesammelten Erfahrungen aus dem Pilotprojekt dienen dann als Entscheidungsgrundlage dafür, ob das Angebot fortgeführt wird oder nicht“, erklärt Juliana Conti. Die Kosten für das Pilotprojekt belaufen sich auf rund 226.000 Euro. Die wiederum werden durch die Mehreinnahmen aus den Parkgebühren ausgeglichen.