Klimaforscher schlagen schon lange Alarm. In immer kürzeren Abständen werden die Folgen des durch den Menschen verursachten Klimawandels deutlich. Auch wenn das eine globale Herausforderung ist, müssen wir vor Ort anfangen, Veränderungen anzustoßen.
Die Schülerinnen und Schüler von „Fridays for future“ haben daher zurecht auch in Neuss demonstriert. Als SPD waren wir von Anfang an dabei. Bürgermeister Reiner Breuer hat schon bei der ersten Demo das Gespräch gesucht. Er hat die Jugendlichen ins Rathaus eingeladen und sogar ein Klima-Camp veranstaltet. Dort konnten die Schülerinnen und Schüler konkrete Vorschläge erarbeiten und die anschließend im Stadtrat vorstellen.
Auch wir als SPD Neuss beschäftigen uns schon lange damit, was wir gegen den Klimawandel unternehmen können. Im September 2019 haben wir mit Svenja Schulze die Umweltministerin nach Neuss eingeladen. Gemeinsam mit über 120 Neusserinnen und Neussern haben wir an Vorschlägen gearbeitet. Viele dieser Vorschläge sind in das Klimaschutzkonzept der Stadt eingearbeitet worden.
Klimaschutzfonds mit 25 Millionen Euro
Zur Finanzierung von Klimaschutz-Maßnahmen haben wir zusammen mit unseren Kooperationspartnern Grünen und UWG/Aktiv in der Stadt Neuss einen 25 Millionen Euro schwerer Klimaschutzfonds eingerichtet. Die Idee, einen Klimaschutzfonds zu gründen, hatte Bürgermeister Reiner Breuer bereits in die Beratungen zum Klimaschutzkonzept eingebracht.
Energetische Sanierung von Gebäuden
Große Potenziale zur Reduzierung von Treibhausgasen liegt in der Reduzierung des Energieverbrauchs. Auf verpflichtende Standards für Gebäude hat eine Stadt leider keinen Einfluss. Wir wollen aber, mit dem Bauverein und der GWG als größte Wohnungsunternehmen ein sozialverträgliches Klimaschutzprogramm zur energetischen Sanierung erarbeiten – und zwar ohne Mieterhöhungen.
Zudem geht die Stadt mit gutem Beispiel voran. Wir haben neue klimafreundliche Baustandards eingeführt. Spätestens ab Juli 2022 werden kommunale Neubauten im Passivhausstandard geplant. Dachbegrünungen und Photovoltaik-Anlagen werden die Regel. Außerdem soll verstärkt auf Holz und Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Flachs gesetzt werden.
Mehr Solaranlagen und grüne Dächer
Mehr und mehr Dächer unserer Stadt leisten einen Beitrag zum Klimaschutz. Mit dem Programm „ExtraGrün 2.0“ hat die Stadt Neuss ein erfolgreiches Förderprogramm zur Dach- und Fassadenbegrünung aufgelegt. Außerdem haben zwei große Tochterunternehmen der Stadt nun Photovoltaik-Anlagen ausgebaut.
Die Stadtwerke Neuss haben auf ihrem Verwaltungsgebäude bereits die vierte große Solaranlage errichtet. Der Neusser Bauverein hat sein Verwaltungsgebäude am Hafen so ausgestattet, dass künftig 90 Prozent des Strombedarfs damit gedeckt werden können.
Bus- und Bahnfahren stärken
Wir bauen den ÖPNV in Neuss kontinuierlich aus. Im April 2020 ist die neue Schnellbuslinie gestartet, die den Neusser Süden mit Düsseldorf verbindet. Anfang 2020 ist zuvor die neue Buslinie 857 an den Start gegangen. Außerdem setzen wir uns für günstigere Tickets für Bus und Bahn ein. Auf unseren Antrag hin prüft die Stadt die Schaffung eines 365-Euro-Jahrestickets.
Außerdem soll zwischen Düsseldorf und Neuss zukünftig wieder die Preisstufe A gelten. Mit dem digitalen Next-Ticket ist es bereits heute möglich, deutlich günstiger nach Düsseldorf zu kommen. Und durch das in der Ausarbeitung befindliche “On-Demand-Konzept“ der Stadtwerke sollen insbesondere die ländlichen Stadtteile unserer Stadt zukünftig deutlich besser an das Busnetz angebunden werden.
1.000 neue Bäume für die Stadt
In den kommenden Jahren sollen an möglichst vielen Stellen in Neuss neue Bäume gepflanzt werden. Auf unseren Antrag prüft die Stadt derzeit die Schaffung eines Bürgerwaldes. Der Wald soll langfristig durch Spenden und Baumpatenschaften entstehen.
Zusammen mit Grünen und UWG/Aktiv haben wir uns zudem ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Jedes Jahr soll die Stadt bis zu 1.000 neue Bäume in Neuss pflanzen. Erste Erfolge sind bereits sichtbar. Im Jahr 2021 hat die Stadt über 700 neue Bäume gepflanzt. Bei neuen Bäumen setzt sie auf Arten, die besser mit den Klimaveränderungen zurechtkommen.
Hinzu kommen Baumspenden aus der Bevölkerung. Dadurch sind in diesem Jahr rund 4.500 Setzlinge gepflanzt worden, mit denen größere Flächen wiederaufgeforstet werden – beispielsweise am Autobahnkreuz Neuss-West. Diese Setzlinge sind wesentlich kleiner und günstiger als die durch die Stadt gepflanzten Baume. Nicht aus allen dieser Setzlinge wächst hinterher wirklich ein Baum. Ziel ist es vor allem, auf großer Fläche einen Wald wieder aufzuforsten.
Klimabeirat eingerichtet
Wir binden die Bürgerinnen und Bürger beim Thema Klimaschutz ein. Zudem holen wir uns den Rat von externen Experten. Dafür haben wir einen Klimabeirat eingerichtet. Dieser soll als Bindeglied zwischen den verschiedenen Akteuren fungieren und Impulse für die Beratungen im Stadtrat geben.