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Wie geht es weiter mit Sebastianusstraße und Glockhammer?

Am 31. März endet der Verkehrsversuch in der Neusser Innenstadt. SPD, Grüne und UWG/Aktiv erklären, was danach kommt.

Es war eines der meistdiskutierten Themen im vergangenen Jahr: Der Verkehrsversuch in der Neusser Innenstadt. „Wir wollten im Herzen der Innenstadt durch provisorische Maßnahmen neue attraktive und urbane Räume schaffen und Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrer ausloten“, erklärt unser SPD-Vorsitzender Sascha Karbowiak. Dafür wurden sechs Straßen zu Fahrradstraßen umgewidmet und die Sebastianusstraße ab 13 Uhr für den Autoverkehr gesperrt. Im Rahmen des Verkehrsversuches wurde versucht, die Aufenthaltsqualität durch eine provisorische Möblierung und Blumenkübel zu erhöhen. 

Knapp 60 Prozent der Neusserinnen und Neusser hat unsere Zielsetzung einer verkehrsberuhigten Innenstadt in drei Umfragen unterstützt”, freut sich Roland Kehl als mobilitätspolitischer Sprecher der Grünen. Da der Versuch am 31. März ausläuft, zieht die Politik in Neuss aktuell Bilanz und diskutiert, wie es danach weitergehen könnte. Hierzu hat die von Bürgermeister Reiner Breuer geführte Stadtverwaltung als Diskussionsgrundlage eine Verwaltungsvorlage mit einer Vielzahl von Optionen erarbeitet. 

Das Konzept von SPD, Grünen und UWG/Aktiv

Würde der Stadtrat nichts beschließen, müsste im April der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden. Doch als Ratsmehrheit aus uns als SPD, sowie Grünen und UWG/Aktiv erarbeiten wir nun ein Konzept für die Zeit danach an. „Die Fahrradstraßen werden dabei auf jeden Fall erhalten bleiben“, verspricht Juliana Conti als unsere mobilitätspolitische Sprecherin. Dort dürfen weiterhin Autos fahren, Vorrang hat allerdings der Radverkehr. Außerdem sollen die Straßen zukünftig deutlich besser gekennzeichnet werden – beispielsweise durch Einfärbungen oder große blaue Fahrrad-Piktogramme.

Die Erkenntnisse aus dem Verkehrsversuch, der Umfragen und dem Bürgerdialog für Sebastianusstraße und Glockhammer sind umfangreich. Beide Straßen sollen in ein Mobilitätskonzept Innenstadt eingebunden werden. „Wir halten am langfristigen Ziel fest, diese beiden Straßen in eine verkehrsberuhigte Fahrradachse von der Preussenstraße bis zum Glockhammer mit Anbindung an den Radschnellweg einzubeziehen“, erklärt Roland Kehl. Dafür seien aber zunächst einmal größere Eingriffe notwendig, die nicht bis zum 1. April umgesetzt werden können. So müsste beispielsweise die Zufahrt zu den Parkhäusern an der Spulgasse durch bauliche Anpassungen sichergestellt werden. Wichtig ist uns als Kooperation, dass die notwendigen Maßnahmen noch in dieser Ratsperiode umgesetzt werden.

Übergangsregelung für Sebastianusstraße und Glockhammer

Daher diskutieren wir als SPD mit Grünen und UWG/Aktiv zunächst einmal eine Übergangsregelung. „Die neu gewonnenen Räume für Fußgänger und Radfahrer wollen wir auf den beiden Straßen erhalten, eine Dominanz des Autoverkehrs soll es auch in der Übergangszeit nicht mehr geben“, erklärt Sascha Karbowiak. Sebastianusstraße und Glockhammer sollen jedoch temporär von Autos befahren werden können – zum Beispiel in Schrittgeschwindigkeit oder mit maximal 10 km/h.

Auch wenn vorerst wieder öfter Autos in der Sebastianusstraße fahren dürfen, sollen der neue Freiraum dort und am Glockhammer für Fußgänger und Fahrradfahrer zur Verfügung stehen. Es sollen nur noch einige Kurzzeitparkplätze ausgewiesen werden. „Für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner werden wir Alternativen schaffen“, verspricht Carsten Thiel als Fraktionsvorsitzende von UWG/Aktiv. Eine Möglichkeit seien etwa Bewohnerparkplätze in den angrenzenden Straßen oder Langzeitparkplätze im Kaufhof-Parkhaus. „Die bisherige provisorische Möblierung soll möglichst schnell durch hochwertige und dauerhafte Möbel ersetzt werden“, sagt Carsten Thiel.

Dialog mit den Inhabern der Geschäfte

Uns und unseren Kooperationspartnern ist es außerdem wichtig, auch im Vorfeld der endgültigen Lösung erneut den Dialog mit den Anwohner*innen und Inhaber*innen der Geschäfte zu suchen. So soll beispielsweise herausgefunden werden, welche dauerhafte Möblierung zukünftig gewünscht wird und ob nicht auch Spielgeräte für Kinder oder andere Attraktionen zur Aufenthaltsqualität beitragen”, erklärt Sascha Karbowiak.

Fahrrad, Bus und Bahn weiter stärken

Einen großen Fokus legen wir auch weiterhin darauf, Alternativen zum Auto attraktiver zu machen. Dazu sind weitere flankierende Maßnahmen zur Stärkung des Radverkehrs und des Bus- und Bahnnetzes in Arbeit. „Wir wollen Fahrradboxen und -Quartiersgaragen errichten, Stadtteile wie Erfttal und Grimlinghausen besser an die Fahrradachse anbinden sowie eine E-Citybuslinie auf den Weg bringen“, erklärt Roland Kehl.

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