Als Neusser SPD setzen wir uns dafür ein, dass die Bundesregierung ein dauerhaftes Folgeangebot für das aktuelle 9-Euro-Ticket auf den Weg bringt. „Es hat sich jetzt ein für alle Mal bewiesen, dass sehr viele Bürgerinnen und Bürger bei günstigeren Ticketpreisen bereit sind, häufiger Busse und Bahnen zu nutzen“, erklärt unser Neusser SPD-Vorsitzende Sascha Karbowiak. Seiner Ansicht nach wäre es daher ein folgenschwerer Rückschritt, einen solchen Erfolg ohne Folgeangebote auslaufen zu lassen.
Kritik an angekündigter FDP-Blockade
„Die SPD darf nicht zulassen, dass die FDP auf Bundesebene einen riesigen Schritt in Richtung einer umweltfreundlichen Mobilitätswende blockiert“, kritisiert Sascha Karbowiak. Dabei bezieht er sich auf aktuelle Äußerungen von FDP-Finanzminister Christian Lindner und FDP-Verkehrsminister Volker Wissing, die sich gegen eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets ausgesprochen haben. Dabei hat der erste Monat des aktuell auf drei Monate befristeten 9-Euro-Tickets eindrucksvoll bewiesen, dass ein solches Angebot von vielen Bürgerinnen und Bürgern angenommen wird.
31 Millionen verkaufte Tickets im Juni
Alleine im Juni haben 31 Millionen Menschen das 9-Euro-Ticket genutzt. Die bundesweiten Bewegungen auf der Schiene lagen in diesem Monat im Schnitt um 42 Prozent höher als vor der Corona-Pandemie im Juni 2019. Und auch in der Stadt Neuss war das 9-Euro-Ticket ein voller Erfolg. „Über 10.000 Neusserinnen und Neusser haben das deutlich vergünstigte Ticket im Juni genutzt“, erklärt Sascha Karbowiak. Und auch der von vielen Skeptikern befürchtete Zusammenbruch des Bus- und Bahnnetzes ist nicht eingetreten. „Auch wenn natürlich weitere dringend benötigte Investitionen in ein leistungsfähiges Bus- und Bahnnetz notwendig sind“, so Sascha Karbowiak.
365-Euro-Ticket als langfristiges Angebot
Als Kompromiss für ein Folgeangebot des aktuellen 9-Euro-Tickets regt Sascha Karbowiak die Einführung eines 365-Euro-Jahrestickets an. „Damit könnte man zukünftig für einen Euro am Tag deutschlandweit im Nahverkehr Bus und Bahn fahren“, erklärt Sascha Karbowiak. Das wäre zwar ein etwas teureres Angebot im Vergleich zum aktuellen 9-Euro-Ticket, aber immer noch deutlich günstiger als die bisherigen Preise für Bus und Bahn. Außerdem hätte die Stadt Wien seit vielen Jahren eindrucksvoll bewiesen, dass ein 365-Euro-Jahresticket funktioniert und deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger dauerhaft für die Nutzung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln gewonnen werden können. Als SPD Neuss setzen wir uns daher bereits seit Jahren für die Einführung eines solchen Tickets ein.
Appell an SPD-Parteivorstand und SPD-Bundestagsfraktion
Als SPD Neuss haben wir daher einen Brief an den SPD-Parteivorstand und die SPD-Bundestagsfraktion geschrieben und für die Einführung des 365-Euro-Tickets geworben. In dem Brief haben wir auch dargelegt, dass eine echte umweltfreundliche Mobilitätswende nur mit Unterstützung von Bund und Land gelingen kann. „Wir versuchen seit knapp zwei Jahren die Preisstufe B zwischen Düsseldorf und Neuss abzuschaffen und werden vom VRR immer wieder vertröstet“, kritisiert Sascha Karbowiak.
Finanzielle Unterstützung der Städte und Gemeinden
Außerdem müssten günstigere Ticketpreise aktuell vollumfänglich durch die Städte und Gemeinden finanziert werden. „Alleine die Abschaffung der Preisstufe B zwischen Neuss und Düsseldorf würde unsere Stadt voraussichtlich jedes Jahr über zwei Millionen Euro kosten“, erklärt Sascha Karbowiak. Durch die Einführung eines 365-Euro-Tickets würden die Städte und Gemeinden somit finanziell unterstützt werden. „Und für alle Bürgerinnen und Bürger würde außerdem ein attraktives und langfristiges Folgeangebot geschaffen werden“, so Sascha Karbowiak abschließend.