Mit „NEmo“ (Abkürzung für Neuss mobil) ist das lang geplante „On-Demand“-Projekt für die ländlichen Stadtteile im Süden und Südwesten von Neuss an den Start gegangen, für das wir uns als SPD Neuss jahrelang eingesetzt haben. „Mit einer App kann man eines der vier Shuttles zu einem der rund 4.000 definierten Haltestellen rufen“, erklärt unsere mobilitätspolitische Sprecherin Juliana Conti. Meistens sind das Straßenlaternen. Innerhalb des Fahrgebietes kann man dann nahezu alle beliebigen Ziele ansteuern. Sollte das Ziel außerhalb das Einsatzgebietes liegen, steuert das Shuttle die für die Weiterfahrt günstigste Haltestelle an, damit die Fahrgäste ihren Weg dann entspannt mit Bus und Bahn fortsetzen können.
Von Grefrath bis Rosellen ohne Auto mobil
Als SPD Neuss haben wir den Wunsch der Bürgerinnen und Bürger vor Ort nach mehr Mobilität ernst genommen und darum die Schaffung eines On-Demand-Pilotprojektes beantragt und vorangebracht. In Neuss profitieren im ersten Schritt konkret die Menschen in Grefrath, Holzheim, Speck-Wehl, Helpenstein, Hoisten, Norf und Rosellen. In dem Bereich liegen somit auch zwei S-Bahn-Haltestellen an der Bahnstrecke zwischen Köln und Düsseldorf, die von den Shuttle-Bussen angefahren werden können. „Das neue Angebot deckt somit rund 40 Prozent des Stadtgebiets ab und erreicht rund 40.000 Neusserinnen und Neusser, die ihre Fahrten bis zu sieben Tage im Voraus aber auch kurzfristig bequem per App buchen können“, erklärt Juliana Conti. Dabei sind die voll elektrischen Shuttles barrierearm und auch für Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen geeignet. Nur Fahrräder finden darin leider keinen Platz.
Abholung auf Abruf
Was es nicht gibt, ist ein fester Fahrplan. Innerhalb der Fahrzeiten kann man die Shuttles jederzeit per App bestellen und sollen im Idealfall nach wenigen Minuten da sein. Montag bis Donnerstag sind die „NEmo“-Busse von 6:30 bis 23 Uhr unterwegs, Freitag von 6:30 bis 2 Uhr nachts, Samstags können sie von 8 bis 2 Uhr nachts gerufen werden und sonntags zwischen 8 und 22 Uhr. Die Bezahlung lässt sich unkompliziert per Kreditkarte, Paypal oder, ab Ende März, per Bankeinzug abwickeln. Barzahlung ist nicht möglich. Die Kosten berechnen sich je nach Distanz automatisch in der App. Strecken von zwei Kilometern kosten 3,20 Euro und Strecken von 10 Kilometern kosten 8,20 Euro. Dabei liegen die Kosten 20 Prozent unter dem Richtpreis vom Verkehrsverbund Rhein Ruhr. Je nach bestehendem Abo gibt es weitere Rabatte. Gruppen zahlen außerdem für die zweite Person nur noch den halben Preis, für die dritte und vierte Person nur noch ein Viertel des Preises und für die fünfte Person ist die Mitfahrt dann sogar kostenfrei. Ein solches Preismodell wäre mit Bargeld kaum umsetzbar. Um das Angebot zunächst testen zu können, sind die ersten fünf Fahrten bis zum 30. April komplett kostenfrei.
Wichtiger Baustein für die Mobilitätswende
Das neue „On-Demand“-Angebot verfolgt dabei zwei wesentliche Ziele. „Zum einen verbessern die Neusser Stadtwerke durch ‚NEmo‘ das Mobilitätsangebot für die Neusserinnen und Neusser in den ländlicheren Stadtteilen, in denen das Nahverkehrsnetz nicht so dicht ausgebaut“, erklärt Marc Vanderfuhr, der als SPD-Stadtverordneter im Aufsichtsrat der Stadtwerke Neuss mitarbeitet. Es ist aber auch ein wesentlicher Baustein für die Mobilitätswende und den Umweltschutz hier in Neuss, da so in weniger frequentierten Zeiten kein Linienbus zum Einsatz kommen muss. Aktuell werden nur circa 11 Prozent aller Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Das Ziel ist eine Anhebung auf 20 Prozent. Durch das unkomplizierte und günstige „On-Demand“-Angebot wird es deutlich attraktiver, das eigene Auto einfach mal in der Garage stehen zu lassen und sich von „NEmo“ fahren zu lassen. Sollte das aktuelle Pilotprojekt erfolgreich verlaufen, soll es im nächsten Schritt auf weitere Stadtteile ausgeweitet werden.
Die App finden Sie im App Store (Apple) oder bei Google Play (Android).