fbpx

Neuss schneidet bei Hitze-Check gut ab

Städte mit wenig versiegelter Fläche und viel Grün heizen sich an Sommertagen deutlich weniger auf. Die Deutsche Umwelthilfe hat daher jetzt 190 Städte in Deutschland untersucht. Neuss landet beim Hitze-Check in der besten Kategorie.

Wenn die Temperatur wie derzeit wieder auf über 30 Grad klettert, wird es in Großstädten besonders heiß. Denn dort gibt es wenig Bäume und viel betonierte oder bebaute Fläche. „Infolge des Klimawandels wird das für immer mehr Menschen zu einem Gesundheitsrisiko“, sagt unser umweltpolitischer Sprecher Marc Vanderfuhr.

Aus Neusser Sicht erfreulich ist daher das Ergebnis des Hitze-Checks der Deutschen Umwelthilfe. Die Organisation hat 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen untersucht und mit einem Ampelsystem bewertet. Neuss ist dabei in der besten Kategorie – hier steht die Ampel auf grün. „Das zeigt: Die Lebensqualität und die Grünflächen in unserer Stadt sind besser als ihr Ruf“, sagt Marc Vanderfuhr.

Der Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe

Für ihren Hitze-Check hat die Deutsche Umwelthilfe vorhandenes Karten- und Satelliten-Material von einem KI-Modell untersuchen lassen. So wurde ermittelt, welcher Anteil des Stadtgebietes versiegelt ist und wie hoch das Grünvolumen in der Stadt ist. „Eine versiegelte Fläche wandelt Sonnenstrahlen fast vollständig in Wärme um“, sagt Marc Vanderfuhr.

Wasser aufnehmen und durch anschließende Verdunstung zu einer kühlen Umgebung beitragen können wiederrum nur entsiegelte Flächen. „Je mehr Grün in der Stadt, umso mehr kann es zur Kühlung beitragen“, sagt Marc Vanderfuhr. Große Bäume und begrünte Fassaden hätten dabei die stärkste Kühlwirkung. Aber auch offene Wasserflächen, Flüsse oder Bäche tragen zur Kühlung bei.

Maßnahmen gegen Hitze in Neuss

Die Stadt Neuss hat daher bereits seit einiger Zeit ein Klimaanpassungskonzept. Eine Untersuchung des Stadtklimas in Neuss hat schon 1994 deutlich gezeigt, wie stark sich Städte im Sommer aufheizen. „In der Innenstadt ist es sechs Grad wärmer als in den ländlich geprägten Vorstädten“, sagt Marc Vanderfuhr. Daher arbeitet der Umweltausschuss immer wieder an Maßnahmen.

Für grüne Fassaden und mehr Bäume

Ein echter Erfolg war etwa das Programm „ExtraGrün“, mit dem zunächst Dach- und Fassadenbegrünung und später auch Entsiegelungen gefördert wurden. Außerdem werden solche Regelungen seit einigen Jahren bei neuen Bauvorhaben verpflichtend vorgeschrieben. Und wir arbeiten seit längerer Zeit daran, dass zusätzliche Bäume in Neuss gepflanzt werden. Im Jahr 2023 waren es 751 neue Bäume in Neuss.

Flächen entsiegeln und Häuser dämmen

Besonders wichtig wird es zudem sein, Häuser besser zu dämmen. „Bei besserer Dämmung denken viele erstmal an weniger Energieverlust beim Heizen im Winter“, sagt Marc Vanderfuhr. Dies helfe aber auch im Sommer gegen Hitze von außen. Vorreiter ist hier das Pilotprojekt „Innovation City“ auf der südlichen Furth. Auch für die Entsiegelung von Flächen setzen wir uns ein. So prüft das Rathaus beispielsweise, ob am Hermann-Wilhelm-Thywissen-Platz asphaltierte Fläche in Grünfläche umgewandelt werden kann.

Für grüne Vorgärten

Über eine Pflicht zur Begrünung als Pflicht an Gebäuden oder ein Verbot von Schottergärten diskutieren wir im Stadtrat zwar nicht – das sieht die Landesbauordnung in NRW ohnehin bereits vor. Die Stadt will aber mit dem Gartenwettbewerb „Neues Grün 2024“ einen Anreiz setzen, Gärten mit Blick auf Klima und Umwelt umzugestalten. Der Wettbewerb läuft noch bis zum 31. August. Zudem informiert die Stadt in einem Flyer, wie man Vorgärten klima- und umweltfreundlich gestaltet.

Diese Beiträge könnten Sie ebenfalls interessieren: 

Nach oben scrollen