Sachlich, respektvoll und konstruktiv – und das trotz der gravierenden Probleme für viele Kitas in Nordrhein-Westfalen. Den anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kitas merkte man am vergangenen Dienstag ihre pädagogische Herangehensweise an Probleme an. Dabei ist die Situation in den Kitas in Nordrhein-Westfalen (NRW) dramatisch. „Es gibt massive personelle und finanzielle Lücken, die die schwarz-grüne Landesregierung bei weitem nicht hinreichend stopft“, kritisiert Dr. Dennis Maelzer. Der familienpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion war Gast bei unserer Dialog-Veranstaltung im Drusushof. Mit rund 40 Neusserinnen und Neussern diskutierte er über die Lage der Kitas in NRW.
Kundgebung vor dem Landtag am 13. November
„Heute Abend ist klar geworden: Die Erzieherinnen sind am Limit und immer mehr Eltern stehen mit ihren Kindern vor verschlossenen Kita-Türen“, sagt Dr. Dennis Maelzer. Und anstatt zusätzlicher Unterstützung hat die schwarz-grüne Landesregierung sogar Kürzungspläne angekündigt. „Die Auswirkungen für den sozialen Bereich wären dramatisch“, sagt unser Vorsitzender Heinrich Thiel. Die Sozialverbände in NRW laden daher am Mittwoch, dem 13. November, zu einer großen Demo in Sichtweite des Landtags ein. Dabei werden über 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Als SPD Neuss werden wir an der Seite der Sozialverbände gegen die sozialen Einschnitte im NRW-Haushalt protestieren.
Die NRW-SPD arbeitet an einem Kita-Rettungspaket
„Die Landesregierung muss einsehen, dass Kürzungen im Sozialbereich und zu wenig Engagement für unsere Kitas nicht der richtige Weg sind“, sagt Dr. Dennis Maelzer. Er kündigte an, dass die NRW-SPD ein Kita-Rettungspaket vorlegen werde. Es gelte, heute in Kitas und Fachkräfte zu investieren – etwa in die praxisorientierte Ausbildung. Zudem versprach Maelzer, eine Frage aus dem Publikum zu den Bewilligungszeiten für Kinder mit Unterstützungsbedarf aufzugreifen.
Lob für Kita-Unterstützung der Stadt Neuss
Positiv bewerteten die Gäste unserer Dialog-Veranstaltung die Arbeit von Bürgermeister Reiner Breuer und der Stadt Neuss. „Die Stadt zahlt fast 7 Millionen Euro mehr als sie gesetzlich müsste an die Kita-Träger“, erklärte unser Vorsitzender Heinrich Thiel zu Beginn. Zudem übernimmt die Stadt ab dem Kita-Jahr 2024/2025 zusätzlich Anteile der Träger an der Gesamtfinanzierung, sofern das Land NRW weiterhin keine ausreichende Finanzierung gewährleistet. In Neuss wurden zudem die Kita-Beiträge im Ü3-Bereich abgeschafft und in den vergangenen Jahren über 20 neue Kitas gebaut. Und im letzten Jahr konnten wir trotz angespannter Finanzlage durchsetzen, dass die Budgets für soziale Leistungen und Kinder-, Jugend und Familienhilfe um knapp 16 Millionen Euro erhöht wurden.