Eine kostenlose Nutzung mit dem Deutschlandticket und weitere digitale Haltepunkte in Fahrtrichtung der Innenstadt. Das sind unsere Vorschläge zur Optimierung der „NEmo-Shuttle“. Überall im Neusser Süden kann man sie herumfahren sehen, die weiß-roten „NEmo-Shuttles“ von den Neusser Stadtwerken. Genau vor einem Jahr ist das neue „On-Demand“-Angebot in seine zweijährige Testphase gestartet. Durchgesetz haben wir das als SPD Neuss zusammen mit den Grünen. Zuerst auch sehr erfolgreich, was uns gefreut hat. Doch nachdem die Start-Aktion mit kostenlosen Fahrten ausgelaufen ist, ist das Interesse leider zurückgegangen.
„NEmo-Shuttle“ weiterentwickeln
Inzwischen haben die Stadtwerke einen ersten Kassensturz gemacht. Der zeigt, dass die Zahlen von „NEmo“ hinter den Erwartungen zurückbleiben. Jetzt gilt es zu klären, was es braucht, um die Nutzerzahlen in der Testphase weiter steigern zu können. Denn nur so könnten wir das Angebot auch nach der bereits finanzierten Testphase dauerhaft fortsetzen. Klar ist, dass sich die Neusserinnen und Neusser von Grefrath bis Allerheiligen in den vergangenen Jahren regelmäßig eine bessere Anbindung an das Bus- und Bahnnetz gewünscht haben. „Wir haben ein paar Ideen, wie wir das ‚NEmo-Angebot‘ besser machen können“, erklärt unsere mobilitätspolitische Sprecherin Juliana Conti.
Tausende App-Downloads und hohe Zufriedenheit
Denn es scheint nicht am mangelnden Interesse der Neusserinnen und Neusser zu liegen. Viele tausend Menschen haben sich die „NEmo-App“ schon heruntergeladen und sich dort registriert. Mit der App kann man innerhalb weniger Minuten ein Shuttle zu einem der vielen virtuellen Haltepunkte rufen. Auch die Bezahlung wickeln die Kunden über die App ab. „Und die Neusserinnen und Neusser, die das Angebot genutzt haben, bewerten es im Durchschnitt mit 4,8 von 5 möglichen Punkten“, berichtet Juliana Conti. Trotzdem wird das Angebot bislang nicht so stark genutzt, wie erhofft. Auch wenn die Nutzer-Zahlen stetig auf bislang noch zu geringem Niveau steigen.
Testphase sinnvoll nutzen und nachjustieren
Als SPD Neuss haben wir uns mit den aktuellen Zahlen kritisch auseinandergesetzt und bringen nun Vorschläge ein. „Klar ist: Wir wollen das Angebot von Bus und Bahn in Neuss weiter verbessern“, sagt Juliana Conti. Darum war es auch richtig den Mut aufzubringen, ein neues Modell zu testen. Und deswegen wollen wir die Testphase nutzen und nachjustieren. Denn gerade in Orten mit schlechter Bus- und Bahn-Anbindung kann das „On-Demand“-Angebot weiterhin eine sinnvolle Ergänzung sein. „Wir wollen die Testphase sinnvoll nutzen und jetzt nochmal nachbessern“, erklärt Juliana Conti. Denn schließlich das „NEmo-Shuttle” immer erstmal als zeitlich begrenzter Test angelegt. Entsprechend überschaubar ist auch das unternehmerische Risiko für die Neusser Stadtwerke, denn die Testphase endet in einem Jahr im Februar 2026.
Fahrt mit Deutschlandticket ermöglichen
Die Stadtwerke werden nun Menschen fragen, warum sie „NEmo” nicht nutzen. Das größte Problem ist sicherlich, dass die „NEmo-Shuttle” nicht in das Deutschlandticket integriert waren und man für die Nutzung extra zahlen musste. Wir schlagen daher vor, eine Nutzung des „On-Demand“-Angebots mit dem Deutschlandticket kostenlos zu ermöglichen. So hatte es die Stadt Köln bei ihrem On-Demand-Projekt gemacht. Allerdings muss dafür wahrscheinlich noch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zustimmen. Ein weiteres mögliches Problem: Die Nutzung ist ausschließlich per App möglich und die Zahlung erfolgt ausschließlich digital. „Das ist für manche Menschen eine Hürde“, sagt Juliana Conti. Daher haben wir die Stadtwerke gebeten, dass künftig auch die Buchung einer Fahrt für eine andere Person möglich ist.
Bessere Anbindung für Grefrath schaffen
Als SPD Neuss setzen wir uns schon lange für bessere Bus- und Bahnverbindungen ein, denn die Nachfrage ist vorhanden. Vor allem für den Neusser Süden und Südwesten ist das ein wichtiges Thema, so beispielsweise auch in Grefrath. Darum sieht ein anderer Verbesserungsvorschlag von uns eine bessere Anbindung von Grefrath vor. Aus Grefrath ist es derzeit unsinnig, „NEmo” zu nutzen. Denn das „NEmo-Gebiet” endet an der Deponie. „Es ergibt aber keinen Sinn, sich dort absetzen zu lassen und auf den sehr selten fahrenden Bus der Linie 870 zu warten“, erklärt unsere Wahlkreisbetreuerin Julia Langer. In den 870 können die Menschen nämlich schon in Grefrath einsteigen. Daher haben wir bei den Stadtwerken darum gebeten, weitere digitale Haltepunkte zu schaffen – beispielsweise an Hertzstraße, Felkestraße oder am Lukaskrankenhaus. „Dann wäre Grefrath auch deutlich besser an die Innenstadt angebunden“, sagt Julia Langer.