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Mehr Anstrengungen für Schutz von Geldautomaten

Alleine in diesem Jahr haben Kriminelle fünf Geldautomaten in Neuss gesprengt - zuletzt vergangene Woche in Hoisten. Die „Null-Toleranz-Politik“ von Innenminister Reul war ein leeres Versprechen.

Vergangene Woche hat es eine weitere Sprengung eines Geldautomaten gegeben. Am Dienstagabend wurde ein Automat der Volksbank in Hoisten gesprengt. Neuss ist inzwischen ein Hotspot für Automatensprengungen geworden“, erklärt unser Vorsitzender Sascha Karbowiak. Die CDU-geführte Landesregierung muss dieses Problem endlich in den Griff bekommen. „Die im Wahlkampf von der CDU angekündigte ‚Sonderkommission‘ gegen Geldautomatensprengungen ist bislang eine absolute Luftnummer“, kritisiert Karbowiak. In Neuss wurden alleine in diesem Jahr Geldautomaten an der Römerstraße in der Nordstadt, in Reuschenberg, Rosellerheide und Derikum gesprengt. Hinzu kommen weitere Sprengungen in den Nachbarstädten.

Sprengung bedeutet Ende für Geldautomaten

Problematisch ist insbesondere der Umstand, dass die Geldautomaten nach einer Sprengung teilweise nicht wieder in Betrieb genommen werden und somit Standorte wegfallen. So war es beispielsweise bei dem Geldautomaten im Edeka-Markt in Derikum. „Vor allem viele ältere Anwohnerinnen und Anwohner aus Derikum haben den Geldautomaten bislang regelmäßig genutzt“, erklärt Marcel-René Hoffmann. Der 38-Jährige betreut für die SPD den Wahlkreis Derikum. Auf Hoffmanns Antrag wird ein Vertreter der Sparkasse in die Sitzung des Bezirksausschusses Norf am 15. November eingeladen, um über den aktuellen Sachstand zu berichten. Wir möchten erreichen, dass ein sicherer Ersatzstandort geprüft wird.

Über Alternativen zu Geldautomaten informieren

Die häufigen Sprengungen sind nur ein Grund dafür, dass die Banken in Deutschland Filialen schließen und Geldautomaten abbauen. Die Preise für Geldtransport und Wartung der Automaten steigen stetig. Gleichzeitig zahlen immer mehr Menschen bargeldlos und nutzen Online-Banking, wodurch die Automaten auch immer weniger genutzt werden. „Dennoch müssen wir die Menschen mitnehmen, die sich mit Online-Banking und Kartenzahlung schwertun„, sagt Sascha Karbowiak. Daher muss auch stärker über Alternativen informiert werden. „Inzwischen kann man bei fast allen Supermärkten und Tankstellen Geld abheben„, sagt Karbowiak. Zudem regt er an, dass die Sparkasse ein Bargeld-Taxi prüfen soll. Diesen Service bieten bereits einige Sparkassen an. Dabei werden Geldsummen zwischen 200 und 500 Euro einfach von der Bank zum Kunden gebracht.

Aufklärungsquote sinkt

Auch die NRW-SPD beschäftigt sich im Landtag mit der Sprengung von Geldautomaten. Die Sozialdemokraten haben im Landtag einen Bericht von CDU-Innenminister Herbert Reul eingefordert. Demnach gab es in diesem Jahr in NRW bis zum 17. Oktober bereits 132 Sprengungen von Geldautomaten. Davon wurden nur 12 Prozent aufgeklärt. „Die Aufklärungsquote ist absolut blamabel und sinkt seit Jahren kontinuierlich“, kritisiert unser Vorsitzender Sascha Karbowiak. Die CDU-geführte Landesregierung hat offenkundig keine Ideen, wie man diesem Verbrechensschwerpunkt begegnen muss. „Wir haben große Sorgen um die Sicherheit der Neusserinnen und Neusser – und zwar insbesondere da, wo eine Wohnbebauung unmittelbar an die Automaten angrenzt oder sich gar im gleichen Gebäude befindet”, betont unser Vorsitzender.

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